Schöne Augen und und tausend Warzen

Zusammen mit Eulen und Fledermäusen bilden Kröten die Horrorgruppe der Nachtgruseltiere. Von jeher begehen die Menschen Rufmord an diesen Lurchen. Sie verteufeln sie als giftig und hässlich. Aber Kröten sind weder das eine noch das andere.

Blombergkröte - Südamerika
Eine der größten Kröten, die es gibt: Die Blombergkröte aus Südamerika.
Kröte

Fünf Lurche kommen in Mitteleuropa vor, die "Kröten" genannt werden. Nur drei davon sind "echt" und heißen lateinisch "Bufo": Erd-, Kreuz- und Wechselkröte. Aus der Familie der Krötenfrösche (sie ähneln mehr Fröschen als Kröten) stammt die Knoblauchkröte. Schließlich gehört die Geburtshelferkröte in diese Reihe, ebenso wie etwa die Unken. Es ist also nicht alles eine "klassische" Kröte, was sich so nennt. Mit den drei Bufos wollen wir uns etwas näher beschäftigen; zunächst mit Bufo bufo, der Erdkröte.

Sie sehen da: Krötenaugen sind verschieden von den unseren. Ihre Pupille zeigt sich nicht rund, sondern oval und quergestellt. Man würde eigentlich bei einem nächtlich lebenden Tier größere Augen (etwa wie bei den Eulen) erwarten, doch wirkt diese Gesichtspartie durch die beidseitigen, mächtigen Drüsenwülste dennoch sehr markant. In diesen Wülsten sitzen Giftdrüsen. Sie sondern, wenn man das Tier drückt oder sonstwie über Gebühr belästigt, einen milchigen Saft ab. Ein Hund, der eine Kröte im Fang trägt, lässt sie sofort fallen, wenn er diesen brennenden Saft spürt. Auch wenn Kinder Kröten in den Händen halten und derb mit den Tieren umgehen, kann es zur Giftabsonderung kommen: werden mit beschmutzten Fingern später Augen- oder Nasenschleimhäute berührt, entsteht eine Reizung und oft auch eine leichte Entzündung.