Nonius-Enkel für Sport und Landwirtschaft

Huftiere

Auf der Puszta Hortobágy, im Gestüt Máta, sind die Noniuspferde zu Hause. 1916 kam ihr legendärer Stammvater Nonius nach Ungarn, vom Vater her ein Orion-Abkömmling, von der Mutter her bestes normannisches Blut.

 

Pusztapferd

Während der napoleonischen Kriege hatten österreichische Truppen ihn als Beutepferd aus dem Gestüten Rossières in Frankreich mitgehen lassen. Auf dem Pusztagestüt Mezöhegyes begann der muskulöse dunkle Braune sein segenreiches Wirken. Man kann sagen: Wenn es in Ungarn wirklich gute Vielseitigkeitspferde gibt, dann stammen sie von ihm (oder an dem wenig später legal aus England importierten Furioso) ab.

Die kräftigen Nachkommen der Noniushengste werden für landwirtschaftliche Zwecke, die Kinder der englischen Vollblutväter zu vielseitigen Sportpferden ausgebildet. Hippologisch sind die Pusztapferde also "hoch im Blut stehendes ungarisches Halbblut" - eine vornehme Rasse.

So fein und hochgezüchtet ging es hier nicht immer zu. Vor 1000 Jahren war es, als das asiatische Reitervolk der Magyaren auf flinken, struppigen Pferdchen immer der sinkenden Sonne nachsstürmte und schließlich das weite Steppenland zwischen Karpaten und Donau zur neuen Heimat wählte. Die rasselosen falben Steppenpferde mit dem Aalstrich sind bis auf einen kleinen Rest, den man im Gestüt Somogyszard aus Bauernpferden rück- und weitergezüchtet hat, verschwunden. Im Mittelalter brachten die regierenden Anjou-Könige italienische, polnische und moldauische Pferde ins Land. Dann folgte im 15. bis 18. Jahrhundert die osmanische Besetzung, und mit ihr kamen türkische, arabische und persische Russen nach Ungarn. Anschließend führten die Habsburger ihre schweren, pompösen spanischen Schläge ein, die in Ungarn aber nie heimisch wurden. Im 19. Jahrhundert entdeckten die vom Rennsport besessenen ungarischen Magnaten das edle englische Vollblut und brachten es ins Land. Die Gestüte Babolna und Kisber wurden weltbekannt. Die Wunderstute "Kincsem" ("Mein Schatz") wurde zur ungeschlagenen Championesse aller namhaften Rennplätze der Welt.