Zoologisches Stichwort

Libelle
Eine Libellenlarve hat ihre Fangmaske ausgeklappt

Libellen

Zur Ordnung der Libellen (Odonala) zählen die beiden Unterordnungen Kleinlibellen (Zygoptera) und Großlibellen (Anisoptera), die sich als Kerfe wie als Larven in vielen morphologischen Merkmalen und in ihrer Lebensweise unterscheiden.

Die einheimischen Großlibellen gehören zu 4 Familien: Edellibellen (Aeschnidae), Flussjungfern (Gomphidae), Quelljungfern (Cordulegasteridae) und Kurzlibellen (Libellulidae). Alle Großlibellen erkennt man daran, dass Vorder- und Hinterflügel in Größe und Form verschieden sind und dass sie ihre Flügel auch in Ruhestellung nicht zusammenklappen, sondern stets wie Tragflächen vom Körper forthalten.

Insekten

In rasendem Flug - als Höchstgeschwindigkeit werden bis zu 100 km/h angegeben - fangen die Tiere in der Luft mit ihren Beinen andere Insekten. Diese Räuber können aber nicht stechen, wie man immer wieder zu hören bekommt. Ihr Flug ist nicht nur sehr schnell, sondern ungewöhnlich gewandt. Großlibellen bringen es wie Kolibris fertig, im Flug auf einer Stelle zu stehen, ja sie können sogar ein Stück rückwärts fliegen. Ihre großen, fast den ganzen Kopf einnehmenden Augen sind sehr leistungsfähig. Ein Auge besteht aus jeweils 10 000 bis 30 000 Einzelaugen.

Männchen und Weibchen bilden bei der Paarung Paarungsketten oder Paarungsräder, die gelegentlich auch noch bei der Eiablage in Pflanzen oder im Wasser erhalten bleiben.

Während der Lebensraum der Imagines die Luft ist. verbringen die Libellenlarven ihr Leben, zuweilen mehrere Jahre, im Wasser. Ihren Sauerstoffbedarf decken sie dadurch, dass sie Wasser in den Enddarm aufnehmen, dem sie den Sauerstoff entnehmen. Wenn eine Larve das Atemwasser plötzlich ausstößt, schießt sie durch den Rückstoß ein Stuck weiter nach vorne. Die Larven sind - wie die Libellen - Räuber, die ihre Opfer mit Hilfe einer weit nach vorn vorschnellbaren Fangmaske - das ist die umgebildete Unterlippe - ergreifen.