Brautschau mit Gesellschaftsspielen

Es war Sommer, als wir unser Haus in Bayern bezogen. Nachbarn erzählten uns von dem kleinen See. Man konnte darin baden - vor allem aber zeigte er sich als wahres Vogelparadies.

Stockente - Erpel
Die Stockente (Anas platyrhynchos) ist der in unseren Breiten häufigste Entenvogel. Der Erpel (oben) mit seinem flaschengrün schillernden Kopf und der braunroten Brust gilt den meisten als "der" Enterich schlechthin.
Vögel

Besonders die Wildenten fielen auf. Zunächst sah ich allerdings nur Stockenten. Die Erpel hatten ihr Prachtgewand, das sie vom Herbst bis zum Frühsommer tragen, schon abgelegt. Sie machten fast den gleichen schlichten und unauffälligen Eindruck wie die weiblichen Enten mit ihrem hell- und dunkelbraun gefleckten Gefieder.

Tafelente
Oben ein Tafelerpel (Aythya ferina). Tafelenten sind unter den Tauchenten unserer Gewässer besonders häufig, sie gehen fast nie an Land und schlafen auch auf dem Wasser. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie so gut schmecken.

Die Tiere sind zutraulich. Man kann in einer Entfernung von fünf bis sechs Metern an ihnen vorbeischwimmen, ohne dass sie sich gestört fühlen. Außer Stockenten brüten noch zwei andere Arten regelmäßig auf dem See: Tafelenten und Reiherenten. Sie sind jedoch recht scheu. Die Stockente - Ahne und Urform all unserer Hausenten - wird zu den Schwimmenten gerechnet; Tafel- und Reiherente gehören zu den Tauchenten. Die Stockenten gründeln am seichten See- oder Bachrand ("Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh"). Die beiden anderen Arten holen sich ihr Futter auch aus tieferen Bereichen; sie tauchen mehrere Meter unter die Wasseroberfläche.

Stockente

Alle drei Arten ernähren sich von Pflanzlichem und Tierischem: Wassergewächse, Binsen, Schilf, kleine Muscheln und Schnecken, Würmer, Insekten. Auch Froschlaich und tote kleine Fische gehören zu ihrer Nahrung. Einen Höhepunkt im Entenleben bildet in jedem Jahr das Abfischen unseres Sees. Dazu finden sich regelmäßig auch zahlreiche Stockenten anderer Gewässer ein. Sie kommen aber nicht etwa wegen der Fische, die viel zu groß für sie wären. Es ist so, dass der sinkende Wasserspiegel gerade den Stockenten sehr ergiebige Nahrungsgründe erschließt, die sie vorher mit ihren Gründelkünsten nicht erreichen konnten.