Auch als Flieger machen sie eine gute Figur

Stockente
Vögel

Wildenten sind aber nicht nur gute Schwimmer, sondern auch hervorragende Flieger. Segeln können sie allerdings nicht. Sie müssen ständig die Flügel bewegen und fliegen deshalb immer schnell. Auch an die Bewegung in der Luft ist die Ente gut angepasst Zu ihrem stromlinienförmigen Körper kommen eine kräftige Flugmuskulatur und zweckmäßig gebaute Flügel. Das allein macht aber noch keinen perfekten Flieger. Dazu sind noch eine optimale Ausnutzung der Atemluft sowie gewichtvermindernde Spezialeinrichtungen nötig. Wie alle Vögel besitzt die Ente eine hohe Atemfrequenz. Je größer die Anstrengung, desto schneller atmet sie und desto mehr Luft strömt in die Lunge - aber auch darüber hinaus in die dünnhäutigen Luftsäcke, die sich bis zwischen die Eingeweide, Muskeln und sogar bis in die Röhrenknochen fortsetzen.

Sooft ist es auch beobachtete, die Stockenten konnten sich immer leicht und schnell vom Wasser in die Luft erheben. Tafel- und Reiherenten dagegen, die gedrungener gebaut und relativ schwerer sind, tun sich auch schwerer. Ohne flügelschlagenden Anlauf über das Wasser kommen sie nicht hoch. Ein solcher Start sieht nicht gerade unelegant aus, ist aber sicher recht anstrengend.

Kolbenerpel
Der besonders prächtige Kolbenerpel (Netta rufina)

Wie bei allen Tieren, so nimmt die Erhaltung der Art auch bei den Enten breiten Raum ein. Manche hierfür entwickelten Verhaltensweisen haben von den Wissenschaftlern Bezeichnungen bekommen, die aus dem menschlichen Bereich stammen und sehr an das Kinderspiel "Verliebt, verlobt, verheiratet ..." erinnern. Enten versammeln sich zu Gesellschaftsspielen, sie verloben sich, sie führen eine Ehe. Auf jeden Fall ist die Balz der Enten eine ziemlich komplizierte Angelegenheit.

Mit den Gesellschaftsspielen beginnt es. Die finden bei den Stockenten ab Herbst bis zum Februar statt, bei Reiherenten im Februar und März, bei Tafelenten im Mai. Die Erpel tragen zum Spielbeginn bereits ihr Prachtkleid. Die Balzgesellschaften, die sich in unterschiedlichen Zeitabständen zusammenfinden, produzieren sich in bestimmten Bewegungen, die bald von allen Tieren synchron durchgeführt werden. Auch die weiblichen Enten beteiligen sich aktiv an dem Spiel. So schwimmen einzelne Stockentenweibchen zu Spielbeginn zwischen den Erpeln umher, umrunden diese in möglichst kleinen Bögen und nicken mit dem Kopf. Bewegungen und Lautäußerungen beim Gesellschaftsspiel sind von Art zu Art etwas verschieden. Das Spiel hat zweifellos den Sinn, möglichst viele Enten einer Art zu versammeln, damit sich artgleiche Paare bilden und "Verlobungen" stattfinden können. Die Initiative geht bei der Stockente vom Weibchen aus, das dem Erpel durch entsprechende Verhaltensweise ("Hetzen") einen Antrag macht. Den kann er ablehnen oder annehmen. Lehnt er ab, so schwimmt er einfach davon oder vertreibt die Ente. Nimmt er den Antrag aber an, so schwimmt er auf die Ente zu und bekundet sein Interesse.

Sind die beiden verlobt, so schwimmt das Paar nicht nur stets gemeinsam umher, sondern führt auch alle Tätigkeiten wie Putzen, Schlafen oder Futtersuche zusammen und zur gleichen Zeit aus. Von diesem Zeitpunkt an führen die beiden eine regelrechte Ehe.