Zoologisches Stichwort

Kuckucke

Kuckuck

Von der Familie Kuckucke (Cuculidae) in der Ordnung Kuckucksartige (Cuculiformes) kommen drei Arten in Europa vor: der Häherkuckuck (Clamator glandarius) im Süden, der Hopfkuckuck (Cuculus saturatus) im äußersten Osten und der Kuckuck (Cuculus canorus) nahezu in ganz Europa. Der Kuckuck ist taubengroß (33 cm lang) und wiegt um 100 g. Wie bei allen Verwandten sowie bei Spechten sind zwei Zehen nach vorne, zwei nach hinten gerichtet. Männchen sind stets überwiegend schiefergrau mit grauer Sperberung auf der Brust, die Weibchen meist überwiegend rotbraun, seltener grau gefärbt wie die Männchen. Der Flug ist geschickt, das Flugbild wirkt falkenartig. Seinen Namen hat der Vogel nach dem Balzruf des Männchens. Das Weibchen lässt ein metallisches Kichern hören, das in etwas abgewandelter Form auch vom Männchen gebracht wird.

Vögel

Der Kuckuck ist ein Sommervogel, der im tropischen und südlichen Afrika überwintert. Seine Verbreitung reicht von Europa bis in weite Teile Asiens. Außerdem kommt er im nördlichen Afrika als Brutvogel vor.

Der Kuckuck bewohnt Wälder aller Art, Wiesen, Sümpfe und Moore sowie Bergmatten und Buschsteppen. Im Frühling (in Deutschland kommt er etwa Ende April an) fällt das Männchen durch seine Rufe auf. Zu Gesicht bekommt man den scheuen Vogel weit seltener. Er lässt sich aber durch Imitation des Balzrufes anlocken.

Während es bei Vertretern dieser Familie alle Übergänge vom normalen Brutgeschäft über gemeinschaftliches Brüten bis zum Brutparasitismus gibt, ist unser Kuckuck (Cuculus canorus) ein ausgesprochener Brutschmarotzer. Er lebt nie paarweise, Männchen und Weibchen bleiben Einzelgänger. Nach der Begattung legt das Weibchen jeweils ein Ei in Nester von Wirtsvögeln, besonders von Rotkehlchen, Bachstelzen, Rohrsängern und Gartenrotschwänzen. Die Eier ähneln denen der Wirtsvögel oft sehr, manchmal sehen sie aber auch gänzlich anders aus. Ein Kuckucksweibchen legt immer nur einen bestimmten Eityp. Das Belegen der Wirtsvogelnester geschieht fast immer zu einem Zeitpunkt, wenn dort das Gelege noch nicht vollständig ist. Nach etwa 12 1/2 Tagen Brutzeit schlüpft der Jungkuckkuck und schiebt die im Nest befindlichen weiteren Eier oder Nestinsassen über den Nestrand. Mit etwa drei Wochen fliegt er aus und wird noch drei weitere Wochen von den Wirtsvogeleltern gefüttert. Bald darauf zieht er gen Süden.

Der Kuckuck ernährt sich vor allem von behaarten Raupen. Deren Haare bleiben in der Magenschleimhaut stecken, die von Zeit zu Zeit abgestoßen und ausgewürgt wird.