Nach dem Brüten um die Hälfte leichter

Diese Strapazen sind ein extremes Beispiel an Überlebensfähigkeit. Deshalb versucht man, den Marsch auf der Tretmühle nachzuahmen und zu studieren, woher der Pinguin seine enorme Energie bezieht.

Zweierlei weiß man inzwischen. Ein Kaiserpinguin hat nach den Bruttagen ziemlich genau die Hälfte seines Körpergewichts verloren. Der Vorrat in den Fettpolstern ist aufgezehrt. Und zweitens: Die ökonomischste Marschgeschwindigkeit, bei der ein Pinguin, wenn er dem Wasser entgegenstrebt, die wenigste Energie verbraucht, ist keineswegs ein gemütlicher Trott. Sie liegt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit.

Zur Aufzucht der Jungen muß viel Futter herangeschafft werden. Es sind vor allem Tintenfische und kleine Fische, die von den Eltern im Kropf herbeigebracht werden.

Um die Nahrung beizuschaffen, stürzen sie sich wie die Badegäste in Rimini rudelweise ins Wasser. Aber immer wieder zeigt sich dabei das gleiche, verwunderliche Bild: Die Hälfte der Vögel kehrt sofort wieder um. Sie scheinen wasserscheu zu sein. In Wirklichkeit aber ist es die instinktive Angst vor ihrem größten Feind, der Leopardenrobbe, die einen Teil der Pinguine sofort wieder an Land treibt. Dieses schwimmende Pelztier mit seinen dolchartig scharfen Zähnen hat mit den gutmütigen Robben, die man aus dem zoologischen Garten und dem Zirkus kennt, nicht viel gemein - eher schon mit den Leoparden.

Kaiserpinguin mit Jungem
Kaiserpinguin mit Jungem
Vögel