Die Hähne sind oft aggressiv

Federlieferanten sind nur die männlichen Strauße. Sie haben in jedem Flügel 35 weiße Federn, die zusammen ein Pfund wiegen. Das bringt heute zwar viel weniger als vor hundertfünfzig Jahren, aber genug, um die Zucht rentabel zu machen.

Die Federn werden übrigens nicht gerupft - was auch für Strauße schmerzhaft ist -, sondern mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Innerhalb eines halben Jahres werden sie neu gebildet. Den Straußen wird während dieser Prozedur ein schwarzer Strumpf über den Kopf gezogen. Sobald sie nichts mehr sehen, sind sie sanft wie die Lämmer. Diesen Trick kannte man schon bei Carl Hagenbeck in Hamburg; dort bestand vor 100 Jahren eine Zeitlang ebenfalls eine Straußenfarm.

Vögel

Mit den gezähmten Vögeln ist nicht immer. leicht umzugehen; manche Strauße sind zwar so dressiert, dass sie einen Mann auf sich reiten lassen, aber andere, besonders Hähne, sind oft sehr aggressiv und können gefährlich werden. Die Probleme, die vor gut hundert Jahren das Leben der Staußenfarmer schwer machten, sind allerdings längst vergessen. 1875 schrieb einer von ihnen, Frank Streatfield, seine Erinnerungen nieder: "Mein Platz hatte keine Umzäunung. Ich musste meine Vögel in einer Herde herumlaufen lassen. Und gelaufen sind sie in der Tat! Dreißig Kilometer sind für einen Strauß nur ein Bummel."

Straussenherde
Strauße bevorzugen zwar die Savanne, trockenes Buschland oder Wüstengegenden; ihr Körperhaushalt lässt sie mit wenig Trinkwasser auskommen. Aber man findet sie auch in dicht bewaldeten Gebieten und sogar in Bergwäldern. Oft schließen sie sich zu Herden von mehreren hundert Stück zusammen.