Der Naturschutz hilft beim Perlenfischen

Flussperlmuschel
Flussperlmuschel

Die Flussperlmuschel ist nämlich empfindlich. Sie lebt nur im Süßwasser und auch nur dort, wo Bäche in Urgebirgs- und Sandsteinformationen rasch fließendes, klares, reines und kaltes kalkarmes Wasser führen.

Ursprünglich war die Muschel bei uns in vielen Mittelgebirgen zu Hause, vor allem im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge, im Rheinischen Schiefergebirge und in der Lüneburger Heide. An einigen Stellen mit geeigneten Bächen wurde sie eingesetzt - zum Beispiel im Odenwald durch den prunkliebenden Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz. Hier ist sie nun seit 1760 heimisch und hat gute Perlenerträge gebracht, deren Prunkstücke sich heute noch in Fürstenkronen und Amtsketten gefasst finden. Die Perlenausbeute war von alters her ein Vorrecht des Landesfürsten; heute ist sie ein staatliches Regal oder steht der Gemeinde zu, die das Fischereirecht besitzt.

Perlmuschel

Die Befischung eines Muschelbestandes auf Perlen findet in der Regel alle sechs Jahre statt. Die Aktion geht unter Aufsicht des Naturschutzes vor sich. Dazu gehen einige Männer in den Bach und sammeln die Muscheln, die im Bodengrund stecken, in Eimer. Eine andere Gruppe öffnet mit Spezialzangen die Muschelschalen behutsam und tastet mit den Fingern die Innenseiten der Schalenklappen nach Perlen ab. Wer eine Perle von bestimmter Mindestgröße spürt, drückt sie vorsichtig heraus. Anschließend werden alle Muscheln, perlenträchtige wie unergiebige, wieder in den Bach zurückgebracht, wo sie sich nach kurzer Zeit wieder eingegraben haben.