Tipps zur Fuchswelpenaufzucht

Heutzutage wird kaum ein Jäger einen Jungfuchs zum Aufziehen weitergeben - dazu ist die Tollwut viel zu ernst; doch möchte ich der Vollständigkeit halber und in der Hoffnung, dass einmal wieder normale Zeiten und ein ungetrübteres Verhältnis zum Fuchs eintreten werden, einige Tipps zur Fuchswelpenaufzucht geben.

Raubtiere
Fuchswelpen

Einen zwei bis drei Wochen alten Welpen, dessen gerade geöffnete Augen noch blau schimmern, kann man ohne große Schwierigkeiten mit der käuflichen Menschenkindernahrung, die man entweder in einem der bekannten "Liebesperlenfläschchen" oder auch schon direkt aus einem Schüsselchen wangenwarm verabreicht, über die Runden bringen. Wichtig ist, oft und wenig zu füttern, pro Mahlzeit 30 bis 50 Gramm (auf der Waage kontrollieren!), und dies alle zwei bis drei Stunden, auch nachts zweimal. Zur rechten Verdauung im Fuchsbabybauch ist es wichtig, der Fuchsfähe einen hilfreichen Trick abzugucken, mit dem prompt die Verdauung beim Welpen eintritt: Die Fähe leckt nach dem Säugen die Jungen kräftig am Bauch, worauf sie sofort ihre Exkremente abgeben, die von der Mutter aufgenommen werden. Als menschlicher Pfleger wird man kaum soweit gehen wollen; es genügt, dem Fuchsbaby nach der Mahlzeit mit zwei Fingern den kleinen Bauch sachte zu massieren, um den nötigen Erfolg zu haben.

Hat der Jungfuchs bei drei Wochen Alter etwa 600 Gramm Gewicht erreicht, kann man zu kräftigerer Nahrung übergehen und mischt zur Kindernahrung etwa 20 Gramm rohe, gehackte Leber; die Mahlzeiten können jetzt auf etwa sieben täglich reduziert werden. Von der vierten Lebenswoche an nehmen Jungfüchse schon Hackfleisch, müssen aber täglich einen Tropfen "Vigantol für Tiere" sowie eine Kalkzugabe bekommen. Färbt sich die graue Kinderwolle langsam zum ersten roten Pelz um, gibt man etwas "Murnil", das den Fellaufbau fördert. Von nun an geht die Aufzucht wie bei Junghunden vor sich. Zwischen der vierten und fünften Lebenswoche ist dann der Gang zum Tierarzt fällig, um die nötige Wurmkur zu machen. Im Tierarzt-Wartezimmer werden Sie ohne Zweifel einiges Aufsehen erregen; es empfiehlt sich, den Jungfuchs in einem Deckkorb mitzunehmen.