Echt nur mit der roten Nase

Man braucht sie nicht zu fürchten: Menschen gegenüber sind sie scheu.

Dennoch stimmt der Name: Ihre Wildheit ist sprichwörtlich. Ein Löwe lässt sich leichter zähmen.

Wildkatze
In England ist die Wildkatze ausgerottet, aber in Schottland kann man sie noch antreffen. Das Bild oben stammt aus dem Highland Wildlife Park, der im nördlichen Schottland liegt - bei Inverness, in der Nähe des berühmten Loch Ness. Auch dieses Bild zeigt, dass die Ähnlichkeiten zwischen Wildkatze und Hauskatze groß sind. Die bedeutsamsten Unterschiede sind die rote Nase und der wie gestutzt erscheinende Schwanz der Wildkatze. Sonst aber gibt es viele Gemeinsamkeiten, die man als Freund von Hauskatzen von seinen Tieren kennt. Die "Katzenpfoten" zum Beispiel. Katzen gehen ja (im Gegensatz zu Bären oder Menschen, die Sohlengänger sind) gewissermaßen auf Zehenspitzen. Ihre Zehen sind zu dolchartigen Krallen ausgebildet. Aber weiche Ballen darunter sorgen dafür, dass die Katze fast lautlos schleichen kann und die Krallen nicht unnötig abgenutzt werden.
Raubtiere

Seit der Wolfshatz im Bayerischen Wald wissen wir mehr darüber, welche größeren Raubtiere - außer Fuchs, Dachs, Marder oder Wiesel - der mitteleuropäische Forst noch verträgt. Den Wolf können wir abschreiben, der wird Gatterwild bleiben. Und die Luchse? Da muss man abwarten, wie das Experiment ausgeht.

Aber noch haben wir ein schönes und großes Raubtier in manchen Wäldern unserer Mittelgebirge: die Wildkatze. Man braucht sie nicht auszusetzen, sie ist da, und ihr Bestand vergrößert sich - wenn auch kaum ein Grünrock, geschweige denn ein Waldwanderer sie je in freier Wildbahn gesehen hat.

Die Sache mit der roten Nase in der Überschrift muss ich erklären. So leuchtend erdbeerrot wie bei einem ausgepichten Weinzahn braucht sie nicht zu sein. Es genügt ein fleischfarbenes Rosa, oder, wie es in einer Wildkatzenbiographie so hübsch lyrisch heißt: ein "Hellvenezianischrot bis zum Ocker".