Wo kamen die Schakale her?
Frettchen sind in England, in Australien und auf italienischen Inseln zur Bekämpfung der Kaninchenplage eingesetzt worden, haben sich aber auch so vermehrt, dass sie eine Gefahr für die Vogelwelt wurden und nun ebenfalls bekämpft werden.
Daß man, um ein echtes Wildhundgeheul erleben zu können, nicht in ferne Länder reisen muß, habe ich selbst bei einem Jugoslawienurlaub auf der Halbinsel Peljesac (nördlich von Dubrovnik) erlebt. Wir standen dort mit unserem Campingbus in einer Badebucht und saßen nach dem Abendessen noch bei einer Flasche Wein zusammen, als wir alle plötzlich zu Tode erschraken. Geradezu geisterhaft stieg rings um uns ein Geheul an - in der Lage etwas höher als der Heulton der Wölfe, aber sonst ganz ähnlich.
Wir konnten uns überhaupt nicht erklären, wer der Urheber dieser Töne war. Im Reiseführer entdeckten wir die Angabe, dass auf Peljesac der Schakal vorkomme, der in den Nächten mit seinem Geheul zu hören sei. Natürlich glaubten wir diese Geschichte nicht, denn wo sollte hier der Schakal herkommen?
Doch Günther Niethammer ist auch dieser Sache nachgegangen und bringt in seinem Buch folgende hübsche Story, die nicht unwahrscheinlich klingt: Es hätten, so sagt er, im 15. Jahrhundert venezianische Matrosen, als Racheakt für eine bei einer Prügelei bezogene Schlappe, einige aus Nordafrika mitgebrachte Goldschakale (Canis aureus) ausgesetzt. Die Schakale waren als Hühnerräuber und Diebe bekannt, also eine Plage für die Anwohner. Tagsüber halten sie sich in Höhlen und anderen Verstecken auf und kommen nur des nachts heraus, sind daher schwer zu bejagen. Der Bestand an heulenden Goldschakalen hat sich auf der Halbinsel jedenfalls bis heute gut erhalten. Wer sich mit nächtlichem Schakalgeheul eine Gänsehaut holen will, dem sei ein Urlaub bei dem Austernzuchtort Stone auf Peljesac empfohlen.
Goldschakale sind wilde Hunde wie der Wolf. Man nimmt an, dass auch sie einen gewissen Anteil an der Stammelternschaft unseres Haushundes haben, wenn auch der hauptsächliche Großvater unserer "Waldi" der Wolf ist. Die krummen Dackelbeine sind allerdings züchterisches Menschenwerk.