Zoologisches Stichwort

Wellensittiche

Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) gehört zur Familie Papageien (Psittacidae) in der Ordnung Papageienartige (Psittaciformes). Er stammt aus Australien, von wo er 1840 zum ersten Male nach Europa gebracht wurde. Der englische Ornithologe John Gould war es, der die lebenden Wellensittiche nach England einführte. 1850 wurde mit der Zucht der Wellensittiche im Zoo von Antwerpen begonnen. Heute sind sie beliebte Käfigvögel, die in den verschiedensten Färbungstypen gezüchtet werden.

Vögel

Die Wildform des Wellensittichs ist grün mit dunkler Wellenzeichnung auf der Oberseite. Männchen haben eine blaue. Weibchen eine bräunlichgraue "Wachshaut" am Grunde des Oberschnabels. Diese Geschlechtsmerkmale sind auch bei blauen, gelben und sonstigen Zuchtformen zu erkennen. Wellensittiche sind ungefähr 18 bis 20 cm lang und somit die kleinsten Vertreter der Plattschweifsittiche. Die Vögel leben sehr gesellig und treten in Australien oft in riesigen Schwärmen auf. Deshalb brauchen sie in der Gefangenschaft "Gesellschaft" (auch in Gestalt des Pflegers), sonst verkümmern sie. Wellensittiche sind an harte Lebensbedingungen im australischen Busch angepasst; sie müssen dort häufig mit langen Trockenperioden fertig werden. Kein Wunder, dass sie so genügsam sind. Ihre Fortpflanzungszyklen werden in Australien durch Regenperioden gesteuert. Bei unseren domestizierten Vögeln spielen diese natürlich keine Rolle; die Vögel können also jederzeit brüten, sofern die dafür nötigen Voraussetzungen gegeben sind. Wellensittiche sind Höhlenbrüter, die im Freileben Baumhöhlen, in der Gefangenschaft Nistkästen als Brutstätten annehmen. Das Weibchen legt vier bis acht Eier, die 18 Tage lang bebrütet werden. Die frischgeschlüpften Jungen sind nackt und blind. Nach etwa acht Tagen öffnen sich die Augen, und wenig später beginnen die ersten Federn zu sprießen. Nach vier bis fünf Wochen verlassen die Jungen die Bruthöhle und werden dann noch einige Tage gefüttert. Kurz darauf sind sie selbständig und bereits nach drei Monaten geschlechtsreif. Die Nahrung des Wellensittichs besteht in erster Linie aus Sämereien (mit Vorliebe aus unreifen, milchigen) sowie aus Knospen, Grünzeug und anderer pflanzlicher Kost. Die Jungen werden mit einem ausgewürgten Brei gefüttert.

Wie eine Reihe von Papageien lernen auch Wellensittiche Wörter und Sätze nachzusprechen, wobei sie manchmal (durch einen Lernvorgang?) Wörter im richtigen Zusammenhang gebrauchen.