Musik hat die Delphine an den Himmel versetzt

Grenzenlos ist das Lob und unerschöpflich die Quelle der Erzählungen, in denen die Griechen dem Delphin ein Denkmal gesetzt haben für seine menschenähnlichen Regungen: für seine Geselligkeit, Hilfsbereitschaft, Intelligenz und Musikalität.

Delphin
Delfin

Der Musikalität verdanken die Delphine ihre Erhebung an den Himmel - als Sternbild. Die neun Sterne des Sternbilds symbolisieren die neun Musen. Von den überlieferten Delphingeschichten ist am bekanntesten die Geschichte des Lautensängers Arion, der auf offener See von den Matrosen seines Schiffes bedroht wurde, die ihm seinen Besitz rauben wollten. Arion erbat sich als letzte Gunst, den Räubern ein Lied vorsingen zu dürfen. Vom Klang der Kithara angelockt, versammelten sich Delphine rings um das Schiff. Arion sprang wagemutig ins Wasser und wurde von ihnen sicher ans Ufer getragen.

In einer anderen Geschichte spielt der Delphin die Rolle des Schulbusses. Der Sohn eines armen Mannes musste von Baiae nach Puteoli zur Schule. Da er sich weder Boot noch Sänfte leisten konnte, setzte er sich ans Ufer, warf sein Schulvesper ins Wasser und lockte dadurch einen Delphin an, der ihn sicher auf seinem Rücken ans Ziel brachte. Später brauchte der Junge nur noch "Simon" zu rufen, und der Delphin kam aus den Tiefen des Meeres emporgeschnellt, legte seine Rückenflosse um und trug den Jungen ans andere Ufer. Als der Junge an einer Krankheit frühzeitig starb, kam der Delphin noch lange zurück an den gewohnten Ort und starb schließlich selbst - so sagt es uns die Legende - aus Sehnsucht nach seinem toten Freund.