Zoologisches Stichwort
Grizzlybären
Als Grizzly oder Grizzlybär bezeichnet man eine der größten Unterarten des Braunbären (Ursus arctos), die in Nordamerika zu Hause ist. Ihr wissenschaftlicher Name ist Ursus arctos horribilis. Der Grizzly ist aber keineswegs so "schrecklich", wie es seine subspezifische Benennung ausdrückt, sondern in seinem Verhalten ein typischer Braunbär. Er ist lediglich etwas größer und kräftiger als der Eurasier. Auch ist der Grizzly nicht der größte Vertreter des Braunbären, da sein Verwandter in Alaska, der Kodiakbär (Ursus arctos middendorffi), noch größer und schwerer wird. So erreicht der Grizzly beispielsweise eine Gesamtlänge von 2,50 Meter und wird bis zu 325 kg schwer, während Kodiakbären bis drei Meter lang werden.
Der Name "Grizzly" kommt vom englischen "grizzled", was "grau bereift" oder "ergraut" bedeutet. Tatsächlich sind viele Grizzlybären so gefärbt, wenn es auch durchaus andere Farbabweichungen gibt. Der Grizzly gehört als Unterart des Braunbären zur Familie Bären (Ursidae) in der Ordnung Raubtiere (Carnivora). Er bewohnt Waldgebiete und gebirgige Landschaften. Die Nähe des Menschen meidet er.
Wie der Braunbär Eurasiens ist auch der Grizzly tag- und nachtaktiv. Er klettert und schwimmt gut. Auch kann er ausdauernd laufen und kurzfristig hohe Geschwindigkeit erreichen; so ist es ihm möglich, auch schnelle Tiere zu überrumpeln.
Der Grizzly ist Allesfresser, der viel pflanzliche Kost zu sich nimmt und auch Aas nicht verschmäht. Andererseits ist er in der Lage, Tiere bis Rindergröße zu erbeuten, die er häufig mit mächtigen Prankenschlägen tötet. Fühlt er sich bedroht, so richtet er sich auf und tappt so auf seinen Gegner zu. In die Enge getrieben, greift er auch in dieser Weise den Menschen an, vor dem er normalerweise flieht. Lediglich führende Mütter und verletzte Grizzlybären können unter Umständen blitzartig angreifen.
Grizzlybären sind meist Einzelgänger. Die hauptsächlichste Paarungszeit ist zwischen April und August; es kommen aber auch Verpaarungen in anderen Monaten vor. Die Bärin wirft nach einer Tragzeit von sieben bis acht Monaten zwei bis drei Junge, die mit 28 bis 35 Tagen die Augen öffnen. Bei hartem Winterwetter bleibt sie mit ihren Jungen oft wochenlang in der Wohnhöhle und lebt von ihrem Reservefett. Die Jungen werden drei bis vier Monate lang gesäugt und sind mit etwa zwei Jahren selbständig. Danach dauert es noch etwa weitere zwei Jahre, bis sie geschlechtsreif werden. Die Mutter wirft etwa alle zwei Jahre. Grizzlybären können 30 bis 35 Jahre alt werden.