Huftiere
Huftiere bezeichnet mehrere Gruppen der Säugetiere, insbesondere der Paarhufer und der Unpaarhufer.
Die Unterscheidung der beiden Hauptgruppen ist alt: Bei Unpaarhufern trägt die Mittelzehe allein das Körpergewicht, wogegen bei Paarhufern dritte und vierte Zehe diese Funktion übernehmen.
Quelle: Wikipedia
Elch
- Einzelgänger
- Elche sind bewundernswerte Tiere. Sie sind schnell wie ein Auto, können schwimmen und tauchen. Sie sind stark und eigenwillig.
- Fotograf k.o., Kamerastativ tot
- Ich schlich mich an. Der Elch musste knapp über dem Flussufer stehen. So leise wie möglich kroch ich hin. Er stand da - wie vermutet - und hatte mich nicht gesehen oder gehört.
- Wölfe und Grizzlys haben wenig Chancen
- Mooses oder Elche findet man in ganz Nordeuropa und Asien, von Skandinavien bis zur pazifischen Küste sowie quer durch Nordamerika von Alaska über Neufundland bis Maine.
- Wenn Schnee liegt, sammeln sich die Einzelgänger
- Ein Elchkalb wächst schnell, gewöhnt sich nach und nach an die Erwachsenendiät des Sommergrases und frisst das Laub von den Sträuchern. Ich habe beobachtet, dass es sogar frische Waldpilze mag.
- Wie bewegt man sich als Elch?
- Eine der Hauptaufgaben der Elchmutter ist, ihrem Kind beizubringen, wie man sich bewegt.
- Edles Wild
- Elche könnten recht nützliche Haustiere sein. Ihr Fleisch schmeckt gut (Zunge und Maul gelten sogar als Leckerbissen), und die Haut ist sehr stabil.
- Zoologisches Stichwort
- Der Elch (Alces alces) gehört zur Familie Hirsche (Cervidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla).
Esel
- Graue Eminenz
- In vielen Ländern ist der Esel - auch wenn er zuweilen eigenwillig ist - der beste Freund des Menschen. Hierzulande hält man ihn für dumm.
- Man hält ihn für faul und störrisch
- Der Esel ist in unseren Breiten ein Fremdling, obwohl sein biederes Aussehen die exotische Herkunft nicht verrät.
- Die römische Post fand ihn nützlich
- Die Verwendung des Esels als Last- und Reittier blieb unverändert. Sogar im Militärdienst fand er Verwendung.
- Auch der "Goldene Esel" ist ein Leckerbissen
- In der antiken Literatur gibt es zahlreiche Tierfabeln, in denen Esel eine Rolle spielen.
- Den Sack meint man, und den Esel schlägt man
- Man sagt: Wenn es dem Esel zu wohl ist, dann geht er aufs Eis und tanzt, und: Den Sack meint man, und den Esel schlägt man.
- Eselin Susanne
- Die Vorliebe für weibliche Esel, für Eselstuten, ist weit verbreitet. Mit gutem Grund.
- Ein Jammerbild von Esel
- In diesem Augenblick hob das Jammerbild von Esel seinen Kopf. Seidige Wimpern zogen sich über die Augen.
- Ein Eselkind ist da
- Wer noch nie einen Esel von drei oder sechs Tagen gesehen und gestreichelt hat, hat ein Tiererlebnis versäumt.
- Gute Gefährten für Kinder
- Wer mit dem Gedanken spielt, auf den Esel zu kommen, der sollte ein hinreichend großes Wiesengrundstück haben sowie die Möglichkeit für einen Stall.
- Zoologisches Stichwort
- Der heute als Haustier weitverbreitete Esel stammt vom Afrikanischen Wildesel (Equus asinus) ab. Von diesem gibt es mehrere Unterarten.
Flusspferd
- Wettkampf im Gähnen
- Im Grund sind Flusspferde harmlos. Vegetarier, träge und ohne böse Absichten. Aber ein drei Tonnen schwerer Koloss verlangt selbst dann Respekt, wenn er gar nichts Schlimmes im Sinn hat. Reißt er das Maul auf, dann ist Vorsicht geboten.
- Sie können gefährlich werden
- Während die Flusspferd-Herde tagsüber einen geschlossenen, ruhigen Bereich bildet, ist das Bild bei Nacht ganz anders. jetzt verlassen die Tiere das Wasser und zerstreuen sich weit. Sie fressen über Nacht bis zu einem Zentner Gras und Kräuter.
- Dicke Haut haben sie
- Eines Nachts fotografierte ich einen Flusspferd-Bullen, der in einem Hotelgarten weidete. Vorsichtshalber hielt ich mich hinter einem VW-Käfer versteckt. Der Bulle begann nach dem ersten Lichtblitz mit drohendem Gähnen.
- Nur im eigenen Duft fühlen sie sich wohl
- Auch eine andere Art von Flusspferd-Kampf habe ich beobachtet. Da liegen sich die Bullen stundenlang ruhig gegenüber, bis der eine mit dem Drohgähnen beginnt. Er reißt das Maul auf, lässt sich auf seinen Gegner fallen und schnappt nach dessen Kopf.
- Ohne Kotschleudern geht es nicht
- Auch beim Liebeswerben der Flusspferde fehlt die Fäkalienschau nicht. Hier geht nicht der Herr zur Dame, sondern das Weibchen sucht den Bullen auf. Der stellt sich in Positur und beginnt mit dem Kotschleudern.
- Zoologisches Stichwort
- Die Fluss- oder Nilpferde gehören zur Familie Hippopotamidae. Diese hat nur zwei Arten: das Flusspferd (Hippopotamus amphibius) und das Zwergflusspferd (Choeropsis liberiensis).
Gazelle
- Auf der Flucht
- Gazellen leben gefährlich. Löwen und Leoparden, Schakale und Geparden, Hyänenhunde und fotografierende Touristen stellen ihnen nach.
- Hundertausende leben in der Serengeti
- Thomsongazellen gehören zu den häufigsten und kleinsten Gazellen Ostafrikas. Allein in der Serengeti leben einige hunderttausend Exemplare.
- Ein umständliches Hochzeitszeremoniell
- Eine Thomsongazelle wird vom Bock getrieben. In weit ausholenden Sprüngen läuft sie ihm davon. Der Bock folgt ihr.
- Raubkatzen ziehen Einzelgänger vor
- Eine Wasserstelle bedeutet für die Gazelle immer die größte Gefahr, weil sich dort zum Trinken auch Löwen, Leoparden und Geparden aufhalten, oft genug auch Krokodile.
- Gefährliche Geburt
- Hier sehen Sie Bilder von der Gazellengeburt, die im Text beschrieben wird.
- Zoologisches Stichwort
- Die Thomsongazelle (Gazella thomsoni) gehört zur Familie Rinder (Bovidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla).
Gemse
- Den Bart auf dem Rücken
- Sie klettern wie Artisten und überwintern unter den unwirtlichsten Umständen: Gemsen brauchen die Lebensgewohnheiten der Eiszeit.
- Geiß oder Bock
- Nur langsam kann ich mich an das Tempo gewöhnen, das mir der sehnige Jäger vorsteigt - zumal ich den Weg nicht kenne und den zweieinhalb Meter langen Bergstock nicht voll einsetze. Dennoch wird der Aufstieg zum Erlebnis.
- Weiche Ballen
- Das Geraffel klettert immer höher, angeführt von der Leitgams, einer alten Wachgeiß. Erstaunlich, wie die Tiere auch an glatten, fast überhängenden Felsen klettern und Halt finden!
- Auch ohne Menschen
- Woher nehmen die Tiere zu dieser Zeit in der unwirtlichen Gegend die unbändige Kraft? Die Gemsen finden auch im Winter ihr Futter. Sie gehören zu den ganz wenigen Schalenwildarten, die - ließe man sie in Ruhe - ganz gut ohne die Hilfe der Menschen auskämen
- Zoologisches Stichwort
- Die Gemse (Rupicapra rupicapra) gehört zur Familie Rinder (Bovidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla). Wenn sie auch den Ziegen ähnelt, so ist sie nur entfernt mit ihnen verwandt und steht den Antilopen und Schneeziegen näher.
Giraffe
- Kopf hoch!
- Die Giraffe hat einen erstaunlichen Körperbau. Den Forschern gab er schon viele Rätsel auf.
- Zwanglos arrangierte Parties
- Bei Giraffen ist die Zeichnung des Fells typisch für das Individuum. Man kann sie daran so leicht erkennen wie Menschen an ihrem Fingerabdruck.
- Bienenkörbe und Sanduhren
- Natürlich fordern Tiere, die so bemerkenswert gebaut sind wie die Giraffen, zu genauem Studium heraus.
- Viel Fressen, aber wenig Schlaf
- Es macht der Giraffe Schwierigkeiten, den Kopf bis zum Boden zu neigen. Das rührt daher, dass ihr Hals, so lang er sich auch streckt, nicht besonders biegsam ist.
- Hoher Kopf heißt hoher Blutdruck
- Die Zoologen hatten noch weitere Gründe, anzunehmen, dass Giraffen normalerweise den Kopf nur ungern senken. Die Belastung für den Blutkreislauf schien ungeheuerlich.
- Zoologisches Stichwort
- Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) gehört mit dem Okapi (Okapia johnstoni) zur Familie Giraffen (Giraffidae) in der Ordnung Unpaarhufer (Artiodactyla).
Großhornrind
- Der sanfte Stier der wilden Pußta
- Der ungarische Staat pflegt die letzten Nachkommen einer Rinderrasse, die schon den alten Ägyptern vertraut war.
- Elegante Tiere
- Verglichen mit dem heimischen schwarzweißen Niederungsvieh wirken die Graurinder elegant und fast exotisch.
- Herden mit tausend Stück
- Tausend Rinder waren früher nichts Besonderes für eine Pußtaherde; vor allem die Ochsenherden waren riesengroß.
- Kühe sind aggressiv
- Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die Rinder tagein, tagaus im Freien.
- Stocktänze
- Die Rinderhirten finden über die Pußta verstreut kleine strohgedeckte Lehmhütten, die sie für die Zeit bewohnen, während der sie in diesem Gebiet weiden.
- Zoologisches Stichwort
- Die in verschiedenen Steppengebieten gezüchteten Großhornrinder sind Rassen des Hausrindes (Bos primigenius taurus) und stammen wie dieses vom Ur oder Auerochsen (Bos primigenius primigenius) ab.
Moschusochse
- Dickes Fell
- Moschusochsen sind alles mögliche - Schafe vielleicht oder Ziegen -, aber Ochsen sind sie sicher nicht. Weder zoologisch noch im übertragenen Sinn.
- Die Gefahr "Wolf" ist selten geworden
- Gewaltige Felsbrocken gewährten ab und zu Überblick in die Weite. Dann blieb das Fernglas an vier, sieben, acht - nein, genau elf Pünktchen hängen.
- Der Feind heißt Mensch
- Allein der Mensch als Tierfänger oder Trophäensammler ist der wirklich gefährliche Feind des Moschusochsen. Früher knallten Tierfänger mit Repetiergewehren ganze Rudel ab.
- Ein Wild, das sich an ritterliche Regeln hält
- Unter leisem Schnauben und Knarren hielten die Kämpen weiter ihre Köpfe gesenkt, verharrten Stirn an Stirn. Fast sah es so aus, als rieben sie ihre Nasen aneinander.
- Auch in Kanada sind Moschusochsen zu Hause
- Von der weiten, mit Rauhgräsern, Moosblüten und Flechten bestandenen Tundra hoben sich verstreut braunschwarze Flecken ab: ein Rudel äsender Moschusochsen, die auf Kanadas großen arktischen Inselländern naturgeschützt leben.
- Als Haustier wären sie sehr nützlich
- Der Moschusochse, dieses wehrhafte Landwild der Arktis, zoologisch "Ovibos moschatus", halb Schaf, halb Rind, ist bis 1,30 m hoch.
- Und selber schmecken sie auch nicht schlecht
- Prof. John Teal experimentierte jahrelang mit in Nordkanada eingefangenen Moschusochsen in seinem Institute of Arctic Agricultural Research in Huntington, mit erstaunlichem Erfolg.
- Vom Hubschrauber aus gefangen
- Der strenge Naturschutz für Moschusochsen lässt die Bestände erfreulich anwachsen. Die Weibchen setzen nur alle zwei Jahre ein, seltener zwei Junge. Bei Prof. Teals Züchtungsversuchen war das Ergebnis allerdings beachtlich größer.
- Zoologisches Stichwort
- Der Moschusochse (Ovibos moschatus) gehört zur Familie Rinder (Bovidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla). Trotz des Namens Ochse sind die Tiere näher mit Schafen als mit den echten Rindern verwandt.
Nashorn
- An der Nasenspitze sieht man´s ihnen an
- Unter Zärtlichkeit verstehen Nashörner etwas anderes als wir. Liebkosungen von umwerfender Natur passen zu den massigen Tieren. Der menschliche Betrachter, erst recht der neugierige Fotograf, muss auf der Hut sein.
- Hörner zum Kampf und zum Schmusen
- Zu was dienen diese eigenartigen Nasenaufsätze? Gelegentlich werden sie bei der Nahrungssuche verwendet, um einen kleinen Busch aus dem Boden herauszuschlagen oder um salzige Erde aufzulockern. Oft dienen sie zur Einschüchterung des Feindes.
- Alles wird angegriffen
- Nach 15 Monaten wird das Junge geboren. Es ist dann schon so groß wie ein halbwüchsiges Schwein und besitzt auch bereits ein kleines Horn. Meist bleibt es mehr als zwei Jahre bei seiner Mutter, die während dieser Zeit schon wieder brünstig wird.
- Nashörner sehen schlecht
- Das Breitmaulnashorn wird beinahe rindergroß. Es erreicht eine Schulterhöhe von zwei Metern bei einer Länge bis zu 4,50 Metern und kann bis zu zwei Tonnen schwer werden. Es hat breite, harte Lippen, mit denen es das Gras auf den Wiesen abweidet.
- Es hat wenig Feinde
- Beide Nashornarten leben in enger Symbiose mit Madenhackern und Kuhreihern. Diese Vögel ernähren sich von den Insekten, die den kräftig nach Schweiß riechenden Pflanzenfressern folgen und zum Teil auf ihnen schmarotzen.
- Zoologisches Stichwort
- Die Nashörner bilden eine Familie (Rhinocerotidae) in der Ordnung Unpaarhufer (Perissodactyla). Es gibt fünf Arten.
Pusztapferd
- Das Paradies der Pferde
- In Ungarn leben auch Zuchtpferde noch so, wie es ihnen gefällt: frei, in großen Herden, die über die weite Puszta streifen. Wenn es so etwas wie glückliche Pferde gibt, dann sicherlich dort.
- Nonius-Enkel
- Auf der Puszta Hortobágy, im Gestüt Máta, sind die Noniuspferde zu Hause. 1916 kam ihr legendärer Stammvater Nonius nach Ungarn, vom Vater her ein Orion-Abkömmling, von der Mutter her bestes normannisches Blut.
- Halb wild mit langen Stammbäumen
- Seit jener Zeit wird in Ungarn planmäßig gezüchtet. Zwar wachsen Pusztapferde frei und ungebunden auf, doch bestimmt auch bei ihnen der Mensch die Paarung.
- Manche Stuten fohlen draußen
- Auf Hortobágy werden die Stuten so belegt, dass das Abfohlen zwischen Januar und März erfolgt, damit die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, wenn die gefürchtete "Kanikula", die große Sommerhitze, beginnt.
- Weiden, Treiben, Tränken
- Die Herden werden absichtlich weit entfernt vom Brunnen geweidet. Zum Tränken treibt man sie jeweils heran. Diese Übung - hin zum Brunnen und zurück - wird täglich zwei- bis dreimal wiederholt.
- Charakterfehler
- Einmal waren wir draußen, als sich plötzlich ein furchtbares Gewitter zusammenzog. Der Csikós brachte die Hengstfohlen noch bis zum Stall, doch da fuhr der Sturm schon heran und warf das schwere Gatter aus den Angeln.
- Liebevoll und freundlich
- Wenn man Pusztapferden einen hervorragenden Charakter nachsagt, so hängt das nur damit zusammen, dass sie so behandelt werden, wie es Pferden behagt. Sie haben viel Freizeit und können ihre Lust- oder Unlustgefühle draußen abreagieren.
- Ausdauernd und unempfindlich
- Ob ich mir ein Pusztapferd als Reitpferd anschaffen würde? Nur zu gern! Zwar sind die Noniuspferde vom Äußeren her nicht so besonders attraktiv: ziemlich großrahmig und knochig gebaut, mit etwas schwerem Kopf, der zur Ramsnase neigt.
Rentier
- Die große Wanderung
- Die einzige Hirschart, die zum Haustier wurde, ist das Ren. Und auch diese Behauptung muß relativ verstanden werden: Angepaßt hat sich weniger das Tier als der Mensch, der darüber zum Nomaden wurde.
- Die Lappen
- Seinerzeit, das könnte eine Erklärung sein, haben einzelne Gruppen von Jägern bestimmte Herden verfolgt, das ganze Jahr über vielleicht, sie haben sie vor Raubtieren (Wolf, Bär, Luchs, Vielfraß) und anderen Jäger beschützt.
- Die Wanderung
- Noch ist die Herde auf der Winterweide. Das ist keine Wiese, das ist ein Krüppelbirkenwald. Da liegt der Schnee nicht so dick, den scharren die Tiere mit den Hufen fort.
- Kein Tourist kommt nahe genug
- Die Herde frißt sich derweil über die Insel. Sie ist weit auseinandergezogen, auseinandergefallen in Rudel aus drei bis fünf Tieren, als Herde nicht mehr zu erkennen. Und mit einemmal sind die im Winter genügsamen Tiere wählerisch.
- Die Ordnung bricht zusammen
- Der Lappe hat das Ren domestiziert - und hat so überlebt. Aber jetzt hat die Zeit den Lappen überholt. Kraftwerke, Flugplätze, Straßen sind in die Tundra gebaut worden, die brauchen viel Platz. Die Herden der Lappen brauchen auch viel Platz.
- Zoologisches Stichwort
- Das Ren (Rangifer tarandus) ist ein Hirsch - der einzige, den der Mensch zum Haustier machte. Man unterscheidet drei Formen: Das Tundra-Ren, das in Nordskandinavien lebt, das kanadische Waldren (Karibu) und das ostasiatische Waldren.
Tapir
- Überbleibsel vom dritten Schöpfungstag
- Lebende Fossilien sind es, sagen die Zoologen. Also Geschöpfe, die man schon als Versteinerungen kennt. Dreißig Millionen Jahre alt. Unter den Huftieren gibt es nur wenige solcher Urgestalten der Tierwelt.
- Der Mensch ist der Feind
- Die Zahl ihrer natürlichen Feinde ist nicht groß. Die Tapire sind ja selbst mächtige Burschen: Einen Meter hoch und zwei Meter lang der Schabracken-Tapir, noch größer der Flachland-Tapir. Nur vor den großen Raubkatzen müssen sie sich hüten.
- Zoologisches Stichwort
- Diese Tiere sind sowohl anatomisch als auch im Verhalten sowie dem Äußeren nach lebende Fossilien. Es sind Unpaarhufer, die an den Hinterfüßen drei, an den Vorderfüßen aber vier Zehen haben.
Steinbock
- Standbild im Fels
- Kälte und Sturm sind alten Steinböcken völlig gleichgültig. Auch wenn ihnen gelegentlich die Ohren erfrieren, stellen sie sich mit Vorliebe stundenlang unbeweglich auf die höchsten Bergzinnen.
- Fürstenbischof und Wilddiebe
- In Österreich sind Steinböcke erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts eingebürgert worden. Sie haben sich damals auch nur kurze Zeit gehalten. Zwar kümmerte sich der Fürsterzbischof von Salzburg energisch um die Erhaltung des Steinwildbestandes.
- Steinbock - Giftiger Wein im Steinbock-Horn
- Das Blut gab eine Arznei gegen Blasensteine; das Horn, in Späne geschnitten, geschabt oder zerstoßen, galt als Mittel gegen Krämpfe und Koliken, außerdem zeigte es Gift in Speisen und Getränken an.
- Verwandschaft
- Doch wenn er auch mit der Hausziege Kinder zeugen kann, den Steinbock unterscheidet einiges von ihr. So ist der Querschnitt des Steinbockhorns dreieckig mit gerundeter Vorderseite, bei der Hausziege ist das Horn flach und zweischneidig.
- Kolonie bei Salzburg
- Österreichs erfolgreichste Steinbockaussetzung geschah im Jahr 1924 durch Dr. Gustav Krupp im Blühnbachtal bei Salzburg. Die Tiere wurden zwei Jahre draußen in freier Natur im Gatter gehalten und erst dann freigelassen.
- Kolonie in Graubünden
- Wo die Steinböcke stehen? Nehmen Sie bitte Ihr Fernglas und suchen Sie die Felsen ab! Die Tiere wandern herum. Es ist durchaus nicht sicher, dass sie sich sehen lassen.
- Kein Familienverband
- Die Zusammensetzung der Rudel ändert sich im Verlauf des Jahres; so gibt es Bockrudel aus Tieren verschiedenen Alters, Jungtierrudel mit zwei- bis vierjährigen Böcken und Geißen, Mutterrudel aus Geißen mit Kitzen und Mischrudel.
- Salzhunger
- Steinböcke sind (wie die ganze Ziegenfamilie) schleckig. Sie weiden durchaus nicht planmäßig ein Areal ab.
- Krankheit und Seuchen
- Das allerdings sind nicht die Gründe dafür, dass man heute angesichts der blühenden und sich stark vermehrenden großen Steinwildkolonien von einer nötigen Korrektur der Bestände spricht.
- Zoologisches Stichwort
- Der Steinbock (Capra ibex) gehört zur Familie Rinderartige (Bovidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla). Er ähnelt einer Hausziege mit kräftigen, gebogenen Hörnern, die bei den Weibchen ("Geißen") schwächer entwickelt sind.
Urwildpferd
- Mit Aalstrich und Zebrastreifen
- Zu Anfang waren die Urwildpferde. Seit Jahrtausenden mühte man sich, aus ihnen edle und immer edlere Rösser zu züchten.
- Züchterische Manipulationen
- Ob und wo es auf dieser Erde noch echte, freilebende Tarpane irgendeiner Spezies gibt, weiß kein Mensch. Mag sein, dass sich im Grenzgebiet zwischen China und der Mongolei noch einige herumtreiben.
- Erbfaktoren treten stets paarweise auf
- Man kennt es aus der Schule, von den Mendelschen Gesetzen: Erbfaktoren treten stets paarweise auf - von jedem Elternteil einer.
- Saba und Sabine
- Sababurg war damals der einzige Tierpark der Erde war, in dem drei Urwildpferd-Rassen gezüchtet wurden.
- Zoologisches Stichwort
- Unser domestiziertes Pferd (Equus przewalskii caballus) stammt vom Urwildpferd (Equus przewalskii) ab. Es gehört zur Familie Pferde (Equidae) in der Ordnung Unpaarhufer (Perissodactyla).
Warzenschwein
- Auf der Flucht
- Warzenschweine sind wehrhafte Tiere. Ihre Hauer verheißen dem Gegner nichts Gutes.
- Farbe der Warzenschweine
- Die Grundfarbe der Warzenschweine variiert nur sehr wenig. Aber sie baden und suhlen sich gerne in Schlammlöchern.
- Warzenschweine sind gefährlich
- Das Warzenschwein ist nicht nur der Zwischenwirt für die Erreger des Rückfallfiebers.
- Menschen sind Feinde
- Leider hat das Warzenschwein im Menschen einen Feind, der es oft mit sinnloser Tötungswut verfolgt. Im Norden sind es die moslemischen Jäger, die es töten, aber nicht essen dürfen, da es als unrein gilt.
- Zoologisches Stichwort
- Das Warzenschwein (Phacocherus aethiopicus) gehört zur Familie Schweine (Suidea) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla).
Wildschwein
- Schwarzkitteln macht man nichts weis
- Dieser nächtliche Spuk war meine erste Begegnung mit Wildschweinen, weit weniger aufregend als vermutet. Ich hätte nie gedacht, dass es ein solch anheimelndes, ja beinahe anmutiges Schaustück sein könnte.
- Verkörperung herrschaftlicher Willkür
- Wildschweine haben einen schlechten Ruf. Allenthalben hält man sie für weit weniger fein als andere Waldbewohner - als Rehe oder Hirsche etwa.
- Bodenwühler und Mäusejäger
- Forstleute schätzen die Wildsau. Nicht nur, weil sie gut schmeckt. Sondern vor allem, weil sie sich im Wald nützlich macht.
- Treue und gehorsame Gefolgschaftstiere
- Wildschweine treten immer in Horden auf. Die Jäger nennen sie "Rotten".
- Erbitterte Kämpfer
- Wenn die Führungsbache abgeschossen wird, sind die Folgen chaotisch. Eine der Leitung beraubte Rotte verliert zunächst jede soziale Ordnung.
- Ungefährliche Spaziergänger
- All dies passt so gar nicht zum gängigen Bild von der wütenden Bestie Wildschwein. Etwas anderes ist es freilich, wenn ein Tier nicht mehr fliehen kann, weil es verletzt oder angeschossen ist.
- Zoologisches Stichwort
- Das Wildschwein (Sus scrofa) ist die Stammform des Hausschweines und gehört zur Familie Schweine (Suidae) in der Ordnung Paarhufer (Artiodactyla).
Ziege
- Wer meckert da?
- Ziege ist unter Menschen ein Schimpfwort. Es könnte eher ein Kompliment sein. Denn Ziegen sind liebenswürdig, charmant und sehr charaktervolle Persönlichkeiten.
- Als Rasenmäher sind sie problematisch
- Wenn neben Schafen auch Ziegen als vierbeinige Rasenmäher empfohlen werden, dann wird mancher Grundstücksbesitzer unvermutete und unerwünschte Erfahrungen machen.
- Unschuldig und dämonisch
- Die Ziege gehört zu den ältesten Haustieren, sie scheint schon vor dem Schaf gezähmt worden zu sein. Seit etwa 8000 v. Chr. ist ihre Heimat Vorderasien, Nordafrika und Griechenland.
- Dionysos, Pan und Mephisto
- Dass in Griechenland die Ziege auch eine bedeutende praktische Rolle spielt, lässt sich denken. Es ist aber kaum verwunderlich, dass sie bei uns in einem regenreicheren Klima weitaus nicht die Bedeutung des Schafes erreicht.
- Bocksgestank und Sündenbock
- Das Wort Ziege als Bezeichnung für unser heutiges Haustier, das lange mit der Geiß in Konkurrenz lag, hat sich dank der Autorität der Lutherbibel im Sprachgebrauch durchgesetzt.
- Zoologisches Stichwort
- Die Hausziege, die heute in vielen Rassen weltweit verbreitet ist, stammt von der Bezoarziege (Capra aegagrus) ab. Ihr wissenschaftlicher Name lautet somit Capra aegagrus hircus.