Bei Schnee sammeln sich die Einzelgänger

Ein Elchkalb wächst schnell, gewöhnt sich nach und nach an die Erwachsenendiät des Sommergrases und frisst das Laub von den Sträuchern. Ich habe beobachtet, dass es sogar frische Waldpilze mag.

Elch
Elch

Wenn im Sommer die Fliegen- und Moskitoschwärme kommen, geht der Elch gerne in Flüssen und kleinen Seen baden. Hier findet er auch sein Lieblingsfutter - die Wasserlilien. Ein Elch kann bis zu drei Meter tief tauchen und an den Wurzeln nagen; er kann auch etwa eine Minute unter Wasser bleiben.

Im Verlauf des Sommers beginnt der Elch zu wandern. Er sucht einen Platz zum Überwintern. Jetzt ist auch die Zeit der Brautschau. Jede Elchkuh, die ein Kalb hat, legt Wert darauf, von neuem Braut zu spielen. Die Elchkühe sind von Mitte September bis in den späten November hinein mehrmals heiratswillig. Dann stoßen sie schauerliche Schreie aus, um die Bullen aufmerksam zu machen. Die Bullen sind polygam, doch jeder folgt der Kuh, die er erwählt hat, in ihrem vorbräutlichen Stadium so lange, bis sie sich zur Paarung bereit zeigt. Anschließend verlässt er sie, um einer anderen nachzulaufen.

Bullen in der Brunft sind unberechenbar und gefährlich. Ihr Geruchs- und Geschmackssinn ist ungewöhnlich fein; sie wittern einen Gegner oder Rivalen auf weite Entfernung. Kämpfe zwischen Bullen folgen einem strengen Ritual. Der Schwächere macht sich stets so schnell wie möglich aus dem Staub. Gelegentlich werden die Gefechte brutal. Wenn sich die Geweihe zweier Elchbullen ineinander verhakt haben, sterben fast immer beide nach kurzer Zeit an Hunger und Erschöpfung.

Dann kommt der Winter. Elche sind die Unsozialsten unter den Huftieren - ausgeprägte Einzelgänger. Aber sobald der Schnee etwa einen Meter hoch liegt, finden sie sich in losen Gruppen in Talsenkungen und unter Bäumen ein. Ihr Hin und Her bahnt tiefe Fährten in den Schnee. Dann kann man auf einem Revier von einer Quadratmeile bis zu zehn Elche zählen.

In diesen "Moose yards" (Moose yard: Versammlungsplatz der Elche) richten sie oft große Schäden an: Sie fressen die Zweige von den Bäumen. Ein ausgewachsener Elch kann bis in eine Höhe von vier Metern hinaufreichen. Um an einen saftigen Zweig zu kommen, der noch höher wächst, wirft er Buschwerk und Sträucher einfach um, indem er darüber hinwegtrampelt.