Züchterische Manipulationen
Ihre Kennzeichen: Kleiner Wuchs, falbgraues Fell, Zebrastreifen an den Beinen und ein dunkler "Aalstrich" längs des Rückgrats.
Ob und wo es auf dieser Erde noch echte, freilebende Tarpane irgendeiner Spezies gibt, weiß kein Mensch. Mag sein, dass sich im Grenzgebiet zwischen China und der Mongolei noch einige herumtreiben - sehr wahrscheinlich ist es nicht. In den letzten 200 Jahren wurden die Urwildpferde ausgerottet.
Drum versuchten Zoologen, sie "rückzuzüchten". Schlicht ausgedrückt: Sie kreuzten Pferde miteinander, die äußerlich Tarpan-ähnliche Eigenschaften zeigen, und schauten, was dabei herauskam. Hatte man Glück, so bekamen die dabei entstehenden Pferdekinder und -enkel Eigenschaften, die immer mehr auf die Wildform hindeuteten. Von ihr hatte man aus alten Beschreibungen und Darstellungen ein recht lebendiges Bild.
Wenn man eine genügend große Herde zusammenbringt und sie fleißig Inzucht treiben lässt, so treten nach und nach die "verdeckten" Anlagen zutage, die der Art ursprünglich zu eigen waren, durch züchterische Manipulationen über die Generationen hinweg aber nach und nach verschwunden sind. Im Bauplan dieser Lebewesen, in ihren Genen, sind sie noch erhalten. Aber weil sie "rezessiv" sind, werden sie von eingezüchteten "dominanten" Erbfaktoren unterdrückt.