Saba und Sabine
Solches unternahm man mit Urwildpferden in mehreren zoologischen Gärten und Tierparks.
Auf einen dieser Experimentierplätze deuten die Namen "Saba" und "Sabine" hin: Auf den Tierpark Sababurg im Reinhardswald, ein paar Kilometer nordwestlich von Hofgeismar, in der Gegend von Weser und Diemel. Dieser Tiergarten ist 400 Jahre alt, der älteste in Europa, und einer der größten. 1571 legte Landgraf Wilhelm IV. von Hessen ihn unterhalb seines Jagdschlosses Sababurg an. Alsbald war dort erstaunliches Wild zu sehen: neben Rot- und Damhirschen auch Elche und Rentiere, schwarze Rehe und Gemsen. 1971 richtete der Landkreis Kassel den Tierpark neu ein - mit Hirsch, Reh und Ren, mit Ur und Wisent. Und mit Wildpferden. 130 Hektar - die Tiere haben Auslauf genug. Außerdem hat jedes eine eigene Box in einem festen Stall, sein Zuhause.
130 Hektar baumbestandenes Grasland - fast anderthalb Quadratkilometer - sind eine herrlich weite Fläche. Platz genug, um die Tiere in Herden zu halten, ihnen Aktionsraum zu geben "und uns die Gelegenheit zu Rückzüchtungs-Experimenten", wie der Zoologe Hans Georg Picker sagte, der den Park geplant hatte und ihn auch betreute. Sein Stolz war, dass Sababurg damals der einzige Tierpark der Erde war, in dem drei Urwildpferd-Rassen gezüchtet wurden: der Waldtarpan, von dem schon die Rede war, das östliche Steppenwildpferd (Equus przewalskii przewalskii) und das "Urpony" oder Exmoor-Pferd (Equus przewalskii britannicus). Es hat sich auf der britischen Insel recht rasserein bis in unsere Zeit erhalten.