Wettkampf im Gähnen

Im Grund sind sie harmlos. Vegetarier, träge und ohne böse Absichten. Aber ein drei Tonnen schwerer Koloss verlangt selbst dann Respekt, wenn er gar nichts Schlimmes im Sinn hat. Reißt er das Maul auf, dann ist Vorsicht geboten.

Flusspferd
Huftiere

Wir sind am Nil in Uganda. Eine Touristin bekommt einen Schreikrampf. Sie meint, ein Untier brülle direkt vor ihrem Zelt. Aber der Flusspferdbulle liegt auf einer Sandbank im Nil, zweihundert Meter von uns entfernt. Und er brüllt auch nicht, sondern grunzt nur genüßlich. Urlaute sind es in der Tat, die ein Flusspferd von sich gibt. Vorsintflutlich wirkt der riesige Kopf mit den mächtigen Hauern, wenn das Maul geöffnet ist. Drei Tonnen wiegt ein ausgewachsener Bulle; seine Länge beträgt bis zu viereinhalb Meter. Fossile Reste seiner einstmals noch größeren Verwandten findet man in Europa, Asien und Afrika. Heute aber gibt es nur noch zwei Arten: Das Zwergflusspferd in Westafrika und das Flusspferd, früher auch Nilpferd genannt, das über den ganzen afrikanischen Kontinent verbreitet ist.

Flusspferde liegen den ganzen lieben langen Tag im seichten Wasser. Nur Nasenlöcher, Augen und Ohren schauen heraus. Selten trifft man die Tiere tagsüber an Land, und auch das nur bei bedecktem Himmel. Sie sind nämlich bis auf wenige Borsten an den Lippen und am Schwanz haarlos und bekommen leicht einen Sonnenbrand. Wenn sie sich länger außerhalb des Wassers aufhalten, sondern sie einen rötlichen Schweiß ab. Früher meinte man, es sei Blut. Das ist es nicht. Aber wozu der rote Schweiß gut sein soll, weiß man noch nicht. Angeblich soll er gegen den Sonnenbrand schützen.

Flusspferd