Zoologisches Stichwort
Nashörner
Die Nashörner bilden eine Familie (Rhinocerotidae) in der Ordnung Unpaarhufer (Perissodactyla). Es gibt fünf Arten: 1. Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis) auf Sumatra und auf Borneo sowie in Thailand (fast ausgerottet), 2. Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) im östlichen Indien, 3. Java-Nashorn (Rhinoccros sondiacus) auf Java (fast ausgerottet), 4. Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) in Afrika südlich der Sahara und 5. Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) im östlichen und südlichen Afrika.
Am bekanntesten ist das Spitzmaulnashorn der afrikanischen Savannen, das die Besucher der ostafrikanischen Nationalparks regelmäßig zu Gesicht bekommen.
Der Name Nashorn kommt von den ein oder zwei "Hörnern" auf dem Vorderschädel. Diese "Hörner" bestehen aus Keratin und sind in ihrer Konsistenz vergleichbar mit dem Baustoff der Hufe. Sie haben zum Unterschied von richtigen Hörnern innen keinen Knochenzapfen, sondern sitzen lediglich auf einer leichten Wölbung des Knochens. Alle Nashörner sind - bis auf das Sumatra-Nashorn unbehaart, während dieses ein deutliches, aber schütteres Haarkleid trägt. Alle Arten müssen heute als bedroht angesehen werden, wenn auch die Gefahr für die in Reservaten lebenden afrikanischen Arten noch nicht so groß ist wie für die asiatischen.
Während die afrikanischen Arten in erster Linie Bewohner der Savannen sind, lebt das Panzernashorn im feuchten Grasdschungel Indiens. Die beiden kleinsten Vertreter, Sumatra- und Java-Nashorn, sind in Waldgebieten zu Hause.
Die kleinsten Arten haben eine Schulterhöhe von rund einem Meter, die großen bis zu etwa zwei Meter.
Nashörner sind ungesellig. Man trifft sie meist einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Tragzeit beträgt etwa 1112 Jahre. Es wird nur ein Junges geboren, das von der Mutter wütend gegen Feinde verteidigt wird. Das Junge kann bereits wenige Minuten nach der Geburt aufstehen und bald darauf laufen. Es wird etwa zwei Jahre lang gesäugt, bleibt aber dann noch mehr als ein weiteres Jahr bei der Mutter.
Nashörner ernähren sich von Zweigen, Blattwerk und Gras sowie von anderen Pflanzenteilen.
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