Zoologisches Stichwort
Chamäleons
Die Familie der Chamäleons (Chamaeleonidae) gehört zur Unterordnung der Echsen (Sauria) in der Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata). Hauptverbreitungsgebiet der etwa 85 bekannten Arten ist Afrika (einschließlich Madagaskar). Außerdem gibt es nur noch in Arabien, Vorderindien und im äußersten Süden Europas Chamäleons. Man unterscheidet zwei Gattungen: Chamaeleo, die eigentlichen Chamäleons, und Brookesia, die Stummelschwanz-Chamäleons.
In Körperbau und Verhaltensweisen gehören die Chamäleons zu den merkwürdigsten Geschöpfen. Die Augen sind unabhängig voneinander beweglich. Mit dem einen kann das Tier ein Objekt beobachten, mit dem anderen ein anderes. Die Zunge dient dem Beutefang. Sie kann weit - mitunter so weit wie der ganze Körper des Tieres lang ist - herausgeschleudert werden. Die Füße sind als Greifzangen ausgebildet, zwei oder drei Finger sind jeweils miteinander verwachsen. Das ist eine Anpassung an das Baumleben der Tiere, obwohl einige wenige Arten auch zum Leben am Boden übergegangen sind.
Besonders charakteristisch ist der Farbwechsel dieser Tiere. Sie passen sich allerdings nicht dem Untergrund an, sondern der Farbwechsel tritt bei Änderungen der "Stimmung", Tageszeit und Temperatur auf. Um Feinde abzuschrecken, können sich die Tiere auch stark aufblähen: einige vermögen Kopflappen hochzustellen, andere tragen Fortsätze am Kopf.
Die Nahrung der Chamäleons besteht vor allem aus Kerbtieren, aber auch andere kleine Tiere wie Würmer und Schnecken werden nicht verschmäht. Großen Arten fallen Eidechsen, kleine Vögel und Mäuse zum Opfer. Wie viele Kriechtiere legen die Weibchen der meisten Arten Eier mit pergamentartiger Schale in den Boden. Einige bringen aber auch lebende Junge zur Welt.