Zoologisches Stichwort

Kröte

Kröten

Kröten gehören zur Tierklasse der Lurche, deren wissenschaftlicher Name Amphibia aus dem Griechischen entnommen ist; amphi = beide, bios = Leben. Er bezieht sich auf das Doppelleben der Tiere zu Lande wie im Wasser. Im Gegensatz zu den Fröschen, deren Haut glatt, weich und feucht ist, ist die der Kröten warzig, ziemlich trocken, dick und zäh. Kröten haben untersetzte Körper und kurze Gliedmaßen, sie legen ihren Laich, aus dem Kaulquappen sehlüpfen, in langen Schnüren ab.

Kröte

In Mitteleuropa sind folgende sieben Arten zu Hause:

1. ERDKRÖTE (Bufo bufo). Ihre Färbung ist sehr verschieden, von gelb bis schwärzlich. Auch das Einzeltier kann seine Farbe wechseln. Wenn die Erdkröten gegen Ende März aus ihren Winterquartieren kommen, wandern sie sofort zu dem Laichgewässer, in dem sie sich selbst entwickelten - oft bis zu zwei oder drei Kilometer weit. Trifft dabei ein Männchen eines der größeren Weibchen, umklammert es dieses schon unterwegs und lässt sich huckepack zum Laichplatz tragen.

2. KREUZKRÖTE (Bufo calamita). Sie ist kleiner als die Erdkröte und hat noch kürzere Beine. Man erkennt sie sofort an dem gelben Strich über den Rücken. Kreuzkröten laichen sogar in kleinen Pfützen. Wenn ein Männchen einen Laichplatz gefunden hat. ruft es laut: eine Schallblase an der Kehle dient als Resonanzboden. So lockt es Weibchen an. Die Entwicklung der Kaulquappen erfolgt sehr rasch, schon nach gut vier Wochen können die winzigen Kreuzkröten an Land gehen.

3 WECHSELKRÖTE (Bufo viridis) Sie trägt auf heller Grundfärbung grüne Flecken: ihre Biologie ähnelt der der Kreuzkröte.

4. GEBURTSHELFERKRÖTE (Alytes obstetricans) Sie gehört nicht zu den echten Kröten (Bufonidae). sondern zur Familie der Scheibenzüngler (Discoglossidae), die ihre große Zunge nicht aus dem Maul herausklappen können, wie es andere Lurche tun. Die graue Geburtshelferkröte wird nur drei bis fünf Zentimeter groß. Nach der Eiablage wickelt sich das Männchen die Eischnüre um die Hinterbeine und trägt sie drei bis sieben Wochen herum. Sind dann - je nach den Temperaturverhältnissen - die Larven schlüpfreif, sucht das Männchen einen Teich oder Tümpel auf, setzt sich hinein und entlässt die Kaulquappen. Den größten Teil der Iberischen Halbinsel bewohnt die verwandte Spanische Geburtshelferkröte (Alytes cisternasii).

5. GELBBAUCHUNKE (Bombina variegata) und

6. ROTBAUCHUNKE (Bombina bombina) gehören ebenfalls zu den Seheibenzünglern. Gegenüber ihrem grau- oder grünschwarzen Rücken leuchten ihre Bäuche schwarz-gelb oder schwarz-rot. Die Gelbbauchunke lebt im Westen, die Rotbauchunke im Osten. Nördlich der Donau, von Mitteldeutschland Bis zum Schwarzen Meer, überschneiden sich die Verbreitungsgebiete. Unken verbringen den größten Teil ihres Lebens im Wasser. Echte Scheibenzüngler der Gattung Discoglossus kommen im Mittelmeerraum vor.

7. KNOBLAUCHKRÖTE (Pelobates fuscus). Sie zahlt zu einer weiteren Familie. zu den Krötenfröschen (Pelobatidae). Wie dieser Name schon sagt, leiten die Tiere zu den Froschlurchen über. Ihre Haut ist nicht krötenähnlich. sondern fast ganz glatt. Der Körper ist sehr bunt, oben gelbbraun, schwarz und rot gefleckt, die Unterseite weißlich oder gelbgrau. Knoblauchkröten können mit scharfrandigen Hornplatten an den Hinterfüßen ausgezeichnet im Boden graben, wo sie sich meist versteckt halten. Auffällig ist ihre riesige, 10-18 cm lange Kaulquappe. Zwei verwandte Arten der Gattung in Europa sind der Messerfuß (Pelobates cultripes) von der Iberischen Halbinsel und aus Südfrankreich sowie die Syrische Schaufelkröte (Pelobates syriacus), die man auf dem Balkan antrifft.