Eine unbenannte, rätselhafte Art

Nein, die Farbe war offenbar nicht das Geeignete, um diese Buntbarsche zu sortieren. Also richtete man sich besser nach der Körperform.

Schmetterlingsbuntbarsche (Apistogramma ramirezi)
Zwei Schmetterlingsbuntbarsche (Apistogramma ramirezi); hier kann man - im Gegensatz zu anderen Buntbarschen - Männchen und Weibchen kaum auseinanderhalten (das Weibchen ist links).
Fische

Da schwammen Tiere mit dickem Kopf und andere mit spitzigem Kopf. Beide hatten verschiedene Flossenform und -größe. Die Großen wiesen erhebliche Rücken- und Afterflossen auf, die nach hinten spitz zuliefen, während die Kleineren unscheinbare, abgerundete Flossen hatten. Auch war die Afterflosse der größeren Tiere mit mehreren dottergelben Flecken gezeichnet, die bei der anderen Form fehlten.

Sollte man bei solch auffälliger Verschiedenheit dem Direktor noch glauben, dass es sich um Exemplare einer und derselben Art handelte? Daß sie, noch unglaubhafter, aus der Brut eines einzigen Elternpaares stammten?

Und doch war es so. Fachleute rätselten: Diese Art kannten sie nicht. Buntbarsche waren es; das ließ sich aus der Körperform, dem Aufbau der Flossen und anderen Körpermerkmalen deutlich erkennen. Man konnte sie sogar der Gattung Huplochromis zuordnen, denn für sie trafen alle Merkmale zu. Doch die Art war nicht festzustellen. Deshalb stand auf dem Namensschildchen am Aquariumbecken: Huplochromis spec. Das "spec." wies auf eine bisher noch unbekannte. rätselhafte Species hin.