Zoologisches Stichwort

Lachse

Lachs

Lachse sind in zwei Gattungen (Salmo und Oncorhynchus) Lachsähnlicher Fische (Familie Salmonidae) aus der Ordnung der Lachsfische (Salmoniformes) vereinigt. Es sind gestreckte, fast drehrunde, ziemlich bunt gefärbte und gefleckte Fische, deren Körper sehr muskelstark ist, vor allem in der Schwanzgegend. Ein durchgehendes Kennzeichen ist, wie bei allen Salmoniden, die ungestützte Fettflosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse. Alle Arten sind hervorragende Speisefische. Biologisch am bedeutsamsten ist ein ausgesprochenes Wanderverhalten der Lachse: Sie schlüpfen im Süßwasser aus dem Ei, wandern nach einigen Jahren ins Meer, wachsen dort in einigen weiteren Jahren zu großen Fischen heran und ziehen dann zum Laichen wieder aufwärts in den Fluss oder Bach, in dem sie aus dem Ei geschlüpft sind. Je nach Lachsart kann diese Wanderung im Leben wiederholt unternommen werden.

Fische

Bei den Wanderungen zeigen die einzelnen Lachsarten jedoch Unterschiede. Der Atlantische Lachs (Salmo salar) bleibt als Jungfisch in Mitteleuropa 1-2, in Skandinavien bis zu 5 Jahren im Süßwasser, wo er sich anfangs von Kleinkrebsen und Insektenlarven, später von kleinen Fischen ernährt. Als 10-20 cm lange, glänzende "Blanklachse" ziehen sie ins Meer, wo sie weit umherstreifen. Dort bleiben sie bis zu 3 Jahre und wachsen zu Fischen von 90-110 cm Länge und 8-13 kg Gewicht heran; die Weibchen bleiben kleiner. Dann tritt die Geschlechtsreife ein, die sich bei den Männchen auch äußerlich sehr abzeichnet: Neben der Ausbildung eines farbenprächtigen Hochzeitskleides kommt es zu einer hakenförmigen Aufbiegung des Unterkiefers (Hakenlachs).

Wie die Lachse dann aus den Weiten des Meeres die Richtung auf ihren "Geburts-Fluss" finden, ist noch kaum ergründet. Man vermutet, dass sie die Fähigkeit haben, mittels einer "inneren Uhr" und des Sonnenstandes ähnlich zu Standortbestimmungen zu kommen, wie ein Seemann das mit Sextant und Sonne kann. Wenn die Lachse einmal im Süßwasser sind, finden sie ihr "Geburtsgewässer" im wesentlichen durch den Geruchsinn. Nach dem Ablaichen gehen viele der Atlantischen Lachse vor Erschöpfung (sie haben seit dem Eintritt in das Süßwasser keine Nahrung mehr zu sich genommen) über dem Laichbett zugrunde; andere lassen sich dem Meer zutreiben; aber nur wenige von diesen machen nach 1-2 Jahren eine zweite (4-6%) oder gar eine dritte (1 %) Wanderung. Ein "Wanderlachs" unter anderem Namen ist auch die mit dem Atlantischen Lachs nahe verwandte Europäische Forelle, und zwar die Meerforelle (Salmo trutta trutta). Im Meer lebt sie in der weiteren Umgebung von Flussmündungen und steigt zum Laichen flussaufwärts. Da ihre Laichwanderung relativ kurz ist. sind die Meerforellen kaum geschwächt und erreichen in großer Zahl wieder das Meer. Sie unternehmen jedes Jahr eine Laichwanderung.

Im Pazifischen Ozean gibt es insgesamt 6 Arten von wandernden Lachsen, die teils zum amerikanischen, teils zum asiatischen Festland ziehen. Die Pazifischen Lachse (Oncorhynchus) bleiben nach dem Schlüpfen aus dem Ei aber nicht alle einige Jahre im Süßwasser, bei zwei Arten dauert die "Süßwasserzeit" nur einige Wochen. Ein weiterer Unterschied zwischen Atlantischen und Pazifischen Lachsen besteht darin, dass von den letztgenannten keiner ein zweites Mal ins Süßwasser wandert.