Riechen, Schmecken, Tasten, Hören

In den Barteln der Welse sitzt ein fein ausgebildeter Tastsinn. Noch weit besser als die Schnurrhaare der Katzen sind diese Bartfäden imstande, auf Erschütterungen im Wasser zu reagieren oder Gegenstände abzutasten. Die Kombination aus Tast- und Geschmackssinn in den Barteln würden dem Wels genügen, um alle Nahrung aufzustöbern, die er braucht.

Wels

Aber er verfügt ja noch über weitere Sinnesorgane. Er kann hören. Oder, was auf das gleiche herauskommt, mit seinem "Seitenlinienorgan", einer Nervenrinne an den Flanken, Erschütterungen im Wasser wahrnehmen. Und zwar schon winzige Bewegungen: Ein Käfer, der auf der Wasseroberfläche landet, bleibt ihm ebensowenig verborgen wie die Schritte des Fischers am Ufer.

Erstaunliche Tiere, diese Welse. Aber es kommt noch erstaunlicher. Als hätte Mutter Natur beschlossen, just in der Ordnung dieser Fische die muntersten Kapriolen zu schießen, so gibt es in Afrika welche (Synodontis nigriventris und andere), die prinzipiell auf dem Rücken schwimmen. Andere (wie die Raubwelse Clarias) kommen, wenn's ihnen im Wasser nicht mehr gefällt, weil zuwenig Sauerstoff vorhanden ist, an Land und spazieren weite Strecken auf ihren Flossen und Brustschildern daher, bis sie ein Gewässer finden, das ihnen zusagt. Sie haben nämlich nicht nur Kiemen, sondern können mit einem besonderen Organ in ihrer Kiemenhöhle auch normale Luft atmen.

Schon gut! werden Sie jetzt vielleicht sagen. Jetzt brauchen Sie uns nur noch zu erzählen, dass es Welse gibt, die bergsteigen können. Dann wissen wir, woran wir sind!

Wissen Sie es wirklich? Es gibt nämlich welche! Der Capitan (Astroblepus), der in den südamerikanischen Anden lebt, arbeitet sich mit seinem Saugmaul und einer aus den Bauchflossen gebildeten Saugscheibe an den steilsten Felswänden hoch.

Metall-Panzerwelse
Metall-Panzerwelse

 

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