Zoologisches Stichwort
Dingos
Im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Meinung sind Dingos keine Wildhunde, sondern verwilderte Haushunde, die sehr an indonesische Haushunde erinnern. Sie wurden zweifellos vom Menschen nach Australien eingeführt und verwilderten dort, wodurch sich eine wildlebende Population entwickeln konnte, so dass die weißen Siedler, deren Schafherden durch Dingos gezehntet wurden, diese Tiere für Wildhunde hielten. Da die Farmer Känguruhs als Konkurrenten der Schafe sehr dezimierten, mußten die Dingos auf eine andere Nahrungsquelle, in diesem Fall Schafe, ausweichen. Seit der massenhaften Vermehrung der Kaninchen gehören diese nun zu den wichtigsten Beutetieren. Als Haushund stammt der Dingo somit vom Wolf (Canis lupus) ab und muß wissenschaftlich Canis lupus familiaris dingo heißen. Er gehört zur Familie Hunde (Canidae) in der Ordnung Raubtiere (Carnivora).
Dingos haben etwa die Größe eines Schäferhundes und sind meistens gelblichrot behaart. Es kommen aber auch schwärzliche und gescheckte Exemplare vor. Es gibt kein Merkmal, das sie sicher von Haushunden unterscheidet. Auch in der Lebensweise stimmen sie mit ursprünglicheren Haushunderassen und mit Wölfen überein. Der Bestand wildlebender Dingos wurde durch Farmer stark dezimiert, da sie - wie Wölfe und verwilderte Haushunde - Schafe reißen. In einigen Zoos sind Dingos zu sehen, wo sie sich auch mühelos züchten lassen.
Dingos leben überwiegend räuberisch, jagen besonders Känguruhs und Wildkaninchen. Wenn sie auch gebietsweise Schafe erbeuten, so ist noch kein verbürgter Fall bekannt, dass sie den Menschen angreifen. Dingos können - wie Hunde - etwa 14 bis 15 Jahre alt werden.