Zoologisches Stichwort

Hummeln

ackerhummel
Ackerhummel
Insekten

Hummeln leben wie Honigbienen und viele Faltenwespen in hochorganisierten Staaten zusammen.

Alle diese sozialen, Völker bildenden Hautflügler (Hymenoptera) zählen zu den Aculeaten, den sogenannten Stechimmen.

Bei den meisten von ihnen, auch bei den Hummeln, ist das Legerohr zu einem giftigen Wehrstachel umgebildet worden; deshalb können nur die Weibchen stechen, die Männchen sind völlig harmlos.

Während die Bienenvölker mehrjährig sind, die Wintermonate überdauern und in dieser Zeit von ihren Honigvorräten leben, sterben die Völker der Hummeln - ebenso wie die der Faltenwespen - in unseren Breiten in jedem Herbst ab.

Nur die begatteten Hummelweibchen (= Königinnen) verbringen den Winter in einem schützenden Versteck. Im Frühjahr kommen sie hervor und suchen nach einem geeigneten Platz, an dem sie einen Staat gründen können.

Hummeln gehören zu den größten heimischen Bienen; leicht sind sie an dem dicken, dicht- und oft buntbehaarten Körper zu erkennen. Die Königinnen sind besonders groß. Sie legen zunächst etwa ein halbes Dutzend Eier, aus denen Larven schlüpfen, die von eingetragenem Nektar und Pollen leben.

Diese erste Hummelgeneration - alles Weibchen, deren Geschlechtsorgane verkümmert sind - besteht aus sehr kleinen Tieren, die das Nest ausbauen und Nahrung eintragen, während die Königin weiterhin nur Eier legt. Die unregelmäßig angelegten Brutzellen und Vorratstöpfe werden aus Wachs und Harz gebaut.

Je individuenreicher ein Hummelnest in der Folgezeit wird - in einem Nest können schließlich mehrere Dutzend bis einige hundert Tiere leben -, um so mehr Nahrung wird ins Nest eingetragen und um so größer werden die schlüpfenden Tiere, bis im Sommer bei vielen Weibchen auch die Geschlechtsorgane ausgebildet werden. Aus unbefruchteten Eiern schlüpfen Männchen. Sie begatten die Weibchen, gehen dann bald zugrunde, während die jungen Königinnen den Winter überdauern und im nächsten Frühjahr jeweils wieder ein Volk gründen.

In Mitteleuropa gibt es eine ganze Anzahl von Hummelarten der Gattung Bombus. Sie sind sehr farbvariabel und oft nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Erdhumme. Steinhummel, Wiesen- und Feldhummel sind wohl am bekanntesten. Alle Arten besitzen lange Rüssel und sind wichtige Blütenbestäuber.

Außer den Bombus-Arten gibt es noch wenige Schmarotzerhummeln der Gattung Psithyrus, die den echten Hummeln sehr ähnlich sehen. Sie haben jedoch keine Körbchen an den Schienen, können also keinen Pollen sammeln.

Die Weibchen leben als Schmarotzer in den Nestern der echten Hummeln und lassen ihre Brut dort mit aufziehen. In jedem Wirtsnest kann sich nur ein Schmarotzerhummelweibchen halten, da Rivalinnen sofort vertrieben werden.