Beisetzung ohne Schaufel und Spaten
Es gibt bei uns mehrere Arten von Totengräbern der Gattung Necrophorus. Die einen sind ganz schwarz, die anderen tragen auf den schwarzen Flügeldecken orangefarbene Binden.
Liegt in Garten, Feld oder Wald die Leiche eines Wirbeltieres - sei es ein Maulwurf, eine Maus, ein Vogel, ein Frosch oder eine Eidechse -, dann stellen sich nach wenigen Tagen diese Totengräber am Aas ein. Sie riechen den verwesenden Kadaver aus weiter Entfernung und fliegen hin ähnlich wie Scarabaeen zum Kot.
Nicht selten kommt eine ganze Anzahl dieser Käfer zu einem Aas. Männliche oder weibliche Totengräber - alle miteinander sind untereinander sehr unverträglich. Es kommt bald zu Streitereien und schließlich zu heftigen Kämpfen. An einem kleinen Aas bleibt dann meist nur ein Pärchen übrig; es sind die stärksten, kräftigsten Tiere - die Natur trifft, wie so oft, in freier Wildbahn eine Auslese: Nur die Überlegenen der Art kommen zur Fortpflanzung.
An größeren Kadavern sieht man meist mehrere Paare arbeiten - da stehen sie sich nicht im Wege.
Unsere Friedhöfe werden im allgemeinen nicht auf einem Untergrund angelegt, der aus Basalt oder Granit besteht dort wären die Grabarbeiten ohne technische Hilfsmittel nicht möglich. Auch Totengräber-Käfer werden mit solchen Problemen konfrontiert. Denn es ist ja nicht gesagt, dass eine Maus oder ein Vogel auf lockerem Boden stirbt, der ein Eingraben erlaubt. Die Totengräber prüfen darum zunächst die Beschaffenheit des Untergrundes. Falls er zu hart ist, transportieren die Käfer den Leichnam ein Stück weit fort.