Zoologisches Stichwort

Karpfen

Der Karpfen (Cyprinus carpio) hat als typische Art seiner Familie, den Karpfenfischen (Cyprinidae), und seiner Ordnung, den Karpfenartigen (Cypriniformes), ihre deutschen und wissenschaftlichen Namen gegeben. Insgesamt zählen zur Verwandtschaft des Karpfens im weitesten Sinne über 6000 Fischarten in aller Welt.

Fische
Satzkarpfen
Satzkarpfen für die Winterteiche.

Als Wildfisch stammt der Karpfen ursprünglich aus Ostasien und hat sich von dort bis nach Europa ausgebreitet. Heute ist er in Europa nur noch im Osten spärlich anzutreffen. Alle etwa in Mitteleuropa wildlebenden Karpfen sind Nachkommen von eingesetzten Tieren. Die intensive züchterische Beschäftigung mit dem Karpfen hat dazu geführt, dass der Fisch zu einem Haustier geworden ist. So gleichen seine Zuchtformen (wie bei den Rassen der Haustiere) nur noch entfernt der Stammform. Während diese mehr niedrig gebaut und gestreckt ist, sind die hauptsächlichen Zuchtformen hochrückig und nicht sehr breit. Auch in der Beschuppung des Körpers gibt es Unterschiede: Nur eine Zuchtform, der Schuppenkarpfen, ist überall beschuppt wie der Wildkarpfen; der Zeilenkarpfen hat nur noch einzelne Reihen großer Spiegelschuppen; beim Spiegelkarpfen finden sich nur noch unregelmäßig angeordnete einzelne, große Spiegelschuppen; und der Lederkarpfen ist (fast) ganz ohne Schuppen.

Alle Karpfen haben ein endständiges, vorstreckbares Maul, in dessen Winkeln sich jederseits zwei Barteln befinden, eine kürzere und eine längere. Die Kiefer sind zahnlos: Der Karpfen ist ein Friedfisch, dessen Nahrung aus kleinen Krebsen, Insektenlarven und Würmern besteht; auch Wasserpflanzen werden gefressen.

Der Karpfen liebt warmes, stehendes bis langsam fließendes Wasser von Seen und Teichen. Dort legen die Weibchen im Frühsommer, je nach Größe, hunderttausend bis weit über eine Million Eier auf Wasserpflanzen ab. Die Jungen sind meist mit 3-4 Jahren fortpflanzungsfähig, doch werden sie als 30-50 cm lange Speisekarpfen mit 1-1,5 kg Gewicht schon nach 2-3 Jahren verkauft. Wildlebende Karpfen können sehr groß und alt werden: 1,5 m Länge und 100 Jahre sollen verbürgt sein, höhere Angaben sind unglaubwürdig.