Zoologisches Stichwort

Nashornkäfer

Nashornkäfer

Der Nashornkäfer, Oryctes nasicornis L., ist in Europa, Marokko, Kleinasien, dem Iran, Turkmenistan bis nach Kaschmir verbreitet. Seinen deutschen Namen trägt er zu Recht, denn beide Geschlechter haben ein Horn auf dem Kopf. Beim Weibchen ist es allerdings sehr klein oder fast ganz verkümmert, beim Männchen stark ausgebildet. Die Fühler tragen Fächer, das kennzeichnet die Zugehörigkeit dieser Art zu den Scarabaeiden (Blatthornkäfer). Der bis zu vier Zentimeter lange walzenförmige Körper ist oben dunkelbraun, schwarzbraun bis schwarz glänzend; die Unterseite und die Beine sind mit fuchsroten Haaren bedeckt.

Die Larve des Nashornkäfers sieht wie ein Maikäfer-Engerling aus, wird aber sehr viel größer. Sie richtet keinen Schaden an Pflanzenwurzeln an, weil sie nur von faulenden Holzteilen und Pflanzenstoffen lebt.

Die meisten Käfer findet man im Juni oder Juli. Dann fliegen sie abends in der Dämmerung, Gelegentlich kommen sie ans Licht. Infolge der Fäulnisprozesse in den Entwicklungsstätten der Larven liegen die Temperaturen darin viel höher als in der Umgebung. Dadurch bleibt der ursprüngliche Entwicklungsrhythmus nicht mehr ganz konstant, und man findet einzelne Käfer auch in anderen Monaten.

Insekten

Oryctes nasicornis ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art der Gattung, die durch mehr als 40 Arten vor allem in Afrika vertreten ist.

Diese Gattung Oryctes gehört zur Unterfamilie der Dynastinae (Riesenkäfer), die von manchen Autoren berechtigterweise auch als eigene Familie (dann Dynastidae) angesehen wird. Es gibt über 1500 Arten dieser Riesenkäfer auf der Erde. Die meisten leben in den Tropen und besitzen - vor allem im männlichen Geschlecht auffällige Fortsätze an Kopf und Halsschild. Nur wenigen Arten fehlt solcher Schmuck. Viele Arten tragen auch Stridulationsorgane am Hinterleib und können damit laute Töne hervorbringen. Wie der Name sagt, gehören in diese Käfergruppe mehrere der größten Käfer, die es überhaupt gibt, wie ihre Namen Herkuleskäfer, Atlaskäfer und Elefantenkäfer andeuten. Zahlreiche Arten aus den Tropen leben als Engerlinge nicht in morschem Holz, sondern von den Wurzeln des Zuckerrohrs oder bohren im Palmmark. Sie gehören zu den gefährlichsten Schädlingen in Kulturen.