Zoologisches Stichwort
Schwalbenschwänze
Zur Familie der Schwalbenschwänze, Ritter oder Edelfalter (Papilionidae) gehören die schönsten Schmetterlinge der Welt. Aus unserer heimischen Fauna zählen Schwalbenschwanz, Segelfalter und Apollofalter zu dieser Familie. Auch bei uns sind es besonders farbenprächtige und große Schmetterlinge; ihre Schönheit wird aber von tropischen Arten weit übertroffen. Man kennt insgesamt mehr als 500 Schwalbenschwänze.
Viele Papilioniden tragen am Hinterflügel zarte, spitz zulaufende, schwanzartige Fortsätze. Danach hat die ganze Familie ihren deutschen Namen bekommen. Bei anderen Schwalbenschwänzen sind diese Fortsätze spatelförmig, einer weiteren Gruppe fehlen sie jedoch ganz, wie unseren Apollos. Die Raupen der Schwalbenschwänze können hinter dem Kopf eine fleischige, oft bunt gefärbte Nackengabel vorstülpen. Dieses Organ riecht stark und soll Feinde abschrecken. Außerdem dient es aber dazu, mit dem Futter aufgenommene Öle auszuscheiden.
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist bei uns noch relativ häufig. Die beiden Faltergenerationen fliegen im April/Mai und im Juli/August. Unter günstigen Bedingungen erscheint im September/Oktober noch eine dritte Generation. Die Raupe lebt auf Doldenblütlern.
Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) kommt nur in den Mittelgebirgen und südlich davon vor und ist auch in seinen Fluggebieten meist selten. Sein Bestand geht weiter zurück, weil man seine Hauptfutterpflanze, die Schlehe, zurückdrängt. Man hat den Falter unter Naturschutz gestellt.
Die Gattung Parnassius, Apollo, bewohnt die Gebirge der Paläarktis, das heißt Europa, Nordafrika und Asien außer Indien. Die drei bei uns heimischen Arten P. apollo, phoebus und mnemosyne stehen unter Naturschutz. Sie kommen meist nur sehr lokal und an eng begrenzten Plätzen vor.