Zoologisches Stichwort
Gottesanbeterinnen
Die Gottesanbeterin, Mantis religiosa, gehört zur Insektenordnung der Fangschrecken (Mantodea), die eng mit den Schaben verwandt sind. Charakteristisch für die Tiere dieser Ordnung sind die Fangbeine - so das zum Beutefang umgebildete erste Beinpaar. Nach ihnen hat unsere Gottesanbeterin ihren Namen bekommen: Die Fangbeine werden, in Ruhe klappmesserartig zusammengelegt - wie "betende Hände" hoch gehalten. Die Beine des zweiten und dritten Paares sind normale Schreitbeine.
Die nahe Verwandtschaft mit den Schaben kommt vor allem durch die Art der Eiablage zum Ausdruck. Fangschrecken setzen Eipakete, sogenannte Ootheken, ab. Sie produzieren ein schaumartiges Sekret, in das die Eier eingebettet werden und das an der Luft erhärtet. In diesem schwammig papierartigen, aber sehr festen Kokon aus Eiweißsubstanzen sind die Eier während ihrer Entwicklung ausgezeichnet geschützt.
Fangschrecken sind sehr wärmeliebend. Sie kommen darum vor allem in den Tropen und Subtropen vor. Man kennt heute etwa 2000 Arten.
Nur eine von diesen Fangschrecken kommt aus den wärmeren Gebieten auch bis in unseren mitteleuropäischen Raum, die Gemeine Gottesanbeterin, Mantis religiosa, die allerdings ihre Hauptverbreitung im Mittelmeerraum hat.
Die Gottesanbeterin kann grün oder bräunlich gefärbt sein. Ihr Kopf hat die Gestalt eines auf der Spitze stehenden Dreiecks. Die oberen abgerundeten Ecken werden von den beiden großen Augen eingenommen. Der Kopf ist frei nach allen Seiten hin beweglich. Die Nahrung der Gottesanbeterinnen besteht vor allem aus Insekten, selbst eigene Artgenossen werden nicht verschont. Der Kokon unserer Gottesanbeterin, der vom Sommer bis in den Herbst hinein abgelegt werden kann (ein Weibchen fertigt meist mehrere), ist bis vier Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit und enthält 100 bis 300 Eier. Die Eipakete findet man meist unter Steinen. Erst von Mai bis Juli des darauffolgenden Jahres schlüpfen die jungen Gottesanbeterinnen. Sie machen in drei bis vier Monaten sechs bis sieben Häutungen durch, dann erscheinen die ausgewachsenen Imagines, die bis zu 7,5 Zentimeter lang werden können. Die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen.
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