Zoologisches Stichwort
Raupen
Im Entwicklungszyklus der Schmetterlinge treten vier ganz verschiedene Stadien auf: Ei - Raupe - Puppe - Schmetterling. Die Raupe ist das Larvenstadium. Im Laufe ihres Wachstums, das oft sehr schnell geht, häutet sie sich zwei- bis zehnmal, in der Regel vier- bis fünfmal: Die alte Körperhülle platzt auf und eine größere Raupe kommt zum Vorschein.
Der Kopf der Raupe trägt die starken Mundwerkzeuge, mit denen die Nahrung zerkleinert wird. Der übrige Körper ist in Segmente gegliedert. Die ersten drei Brustsegmente tragen je ein paar Beine. Bei den elf Hinterleibssegmenten sitzen meist am sechsten bis neunten Segment je ein paar unechte Bauchfüße. Das 13. Segment trägt einen sogenannten Nachschieber.
Viele Schmetterlingsarten verbringen den Winter im Raupenstadium. Selbst kleine, nur Millimeter große Räupchen sind in der Lage, in Eis und Schnee frei an einem kahlen Ästchen in einer Art Totenstarre zu überleben. Sie haben zuvor ihre Körpersäfte so konzentriert, dass diese nicht gefrieren.
Es gibt die verschiedensten Raupenformen, einfarbige und bunte, nackte und behaarte, kurze gedrungene und lange dünne. Die meisten leben von Blättern bestimmter Pflanzen. Vor den vielen Feinden, die sie haben, schützen sie sich zuweilen aktiv, meist jedoch passiv durch morphologische und farbliche Anpassungen.