Er trägt große Scheren

Flusskrebs

Dreht man einen Flusskrebs auf den Rücken so erkennt man deutlich, wie sein Körper viele paarweise auftretende Anhänge besitzt. Das beginnt vorne am Kopf mit je einem Paar kleiner und großer Fühler oder Antennen; auf dem Bild rechts ist das gut zu erkennen.

Dann kommen ein Paar Oberkiefer (Mandibeln) und zwei Paar Unterkiefer (Maxillen). Im Bereich der Brust folgen drei Paar Kieferfüße (Maxillipeden) und fünf Paar Schreitbeine, mit denen der Krebs sich vorwärtsbewegt. Das erste Paar Schreitbeine ist sehr stark und kräftig; es trägt große Scheren. Auf dem Bild links unten sehen Sie, wie ein Krebs mit einer seiner Scheren einen Stichling gepackt hat.

Flusskrebs
Flusskrebs

Die Anhänge der ersten sechs Hinterleibs-Segmente sind bei Männchen und Weibchen teilweise unterschiedlich ausgebildet. So kann man das Geschlecht der Flusskrebse erkennen: Weibchen haben am ersten Segment keine oder nur verkümmerte Afterfüße; am zweiten bis fünften tragen sie kleine, am Ende zweiteilige Afterfüße (Spaltfüße), die zum Anheften der Eier dienen. Das Bild rechts unten zeigt solch einen weiblichen Afterfuß, an dem sich geschlüpfte junge Krebschen mit ihren hakenbewehrten Scheren festhalten.

Flusskrebs

Beim Männchen sind das erste und das zweite Afterfußpaar zu Hilfsorganen der Begattung umgebildet. Nur das dritte und das fünfte Paar sind Spaltfüße, die zum Rudern dienen.

Bei beiden Geschlechtern sind das sechste Afterfußpaar und das siebente Hinterleibs-Segment, das anhanglose „Telson", abgeflacht und stark verbreitert: sie bilden den Schwanzfächer.

Interessant ist auch der Fressvorgang: Die Krebse zerkleinern große Brocken mit ihrem ersten Schreitbeinpaar (das die großen Scheren trägt) und führen sie dann stückweise den Mundgliedmaßen zu.