Die schwarze Nase ist unkorrekt
Aber wie auch immer, niemals darf eine europäische Wild- oder Waldkatze einen schwarzen Nasenspiegel haben wie unsere Hausmiezen.
Am Schwanz zeigt sich, wer von Adel ist
Aber es gibt noch ein zweites Kennzeichen zur Unterscheidung der wilden von den zahmen Katzen. Mag die gelbgraue Farbe der Oberseite, die Streifung am Kopf, an den Wangen und im Nacken auch variieren - auf eines legt der Wildkatzen-Adelsführer Wert: die "echten" dürfen keinen schmalen, am Einde zugespitzten Schwanz haben: es muss eine dicke Lunte fast nach Fuchsart sein, die dunkel geringelt ist und mit einem schwarzen Stück wie abgehackt endet.
Sonst aber folgt die Wildkatze in ihrem Aussehen den altbewährten zoologischen Grundregeln. So sind Exemplare aus kühleren Gebieten, um gegen die Auskühlung ein besseres Verhältnis von Körpermasse zur Oberfläche zu haben, schwerer als Tiere aus warmen Zonen (Bergmannsche Regel). Auch zeigen sie in kühlen Gebieten längeres und dichteres Haar (Renschsche Regel). Kürzere Schwänze bilden sie in Kaltgebieten aus (Allensche Regel). Schließlich zeigen Färbung und Musterung noch Unterschiede: Wildkatzen in trockenwarmen Gebieten sind fahler, die in feuchtwarmer Landschaft dagegen farbsatt und dunkelgemustert (Glogersche Regel).