Fast ununterbrochen haben sie Nachwuchs
Solch große Sprünge, wie sie bei derartigen Hetzjagden vorkommen - man hat schon 13 Meter lange und über drei Meter hohe Sätze gemessen -, macht das Känguru allerdings nur mit leerem Beutel.
Das hat die Wissenschaftler lange Zeit verwundert: Was ist währenddessen mit dem Känguru-Kind? Die Mamas sind nämlich kaum jemals im Leben ohne Nachwuchs. Das winzig kleine Geschöpf, das sie zur Welt bringen, ist nur so groß wie ein Engerling.
Mit seinen Vorderkrallen hangelt es sich behehende und offenbar nur der Nase nach (denn es hat schon ein hervorragend ausgebildetes Riechorgan) an der Mutter empor zum Beutel und verschwindet darin, indem es sich an einer der Zitzen festsaugt. Dort bleibt es fünf Monate lang unsichtbar. Erst dann beginnt das Kleine, über den Rand der Tasche in die Welt zu schauen, steigt nach sechs Monaten auch einmal heraus, knabbert ein bisschen am Gras - und die Australier nennen es nun "Jockey". Aber bis zum Alter von sieben Monaten kehrt es, sobald Gefahr droht, mit einem Hechtsprung wieder in Mutters Beutel zurück. Sogar später, selbst wenn schon ein anderes Brüderchen in der Tasche saugt, begibt sich das halberwachsene Känguru noch oft an die mütterlichen Zitzen zurück - die dann zweierlei Milch liefern müssen: fettere für das ältere Kind, dünnere für den wirklichen Säugling.