Zoologisches Stichwort
Kängurus
Die ausschließlich im australischem Busch vorkommenden Kängurus bilden eine eigene Familie Macropodidae in der Ordnung Beuteltiere (Marsupialia).
Man kennt 51 verschiedene Känguruarten, die drei Unterfamilien zugeordnet werden. Es sind dies: Moschusrattenkängurus (Hypsiprymnodontinae), Rattenkängurus (Potoroinae) und eigentliche Kängurus (Macropodinae).
Die Größe der Kängurus variiert von Ratten- bis Menschengröße. Vorderbeine meist schwach entwickelt, dafür aber kräftige, oft stark verlängerte Hinterbeine, langer Schwanz.
Kängurus ernähren sich überwiegend von Pflanzen. Einige Arten wurden von australischen Schafzüchtern verfolgt. Sie sahen in ihnen Schädiger der für die Schafzucht wichtigen Weiden. So wurde z. B. das Rote Riesenkänguru gebietsweise stark dezimiert. Andere Arten, wie z. B. Zottel-Hasenkänguru (Lagorchestes hirsutus) und Bänderkänguru (Lagostrophus fasciatus), sind von der Ausrottung bedroht. Die meisten Kängurus bewegen sich hasenartig hüpfend.
Auf der Flucht können Riesenkängurus Sprünge von über 10 m Weite und 3 m Höhe ausführen. Bei der Verteidigung "boxen" die größeren Arten mit den Vorderfüßen und treten mit den krallenbewehrten Hinterbeinen nach dem Gegner. Nach einer Tragzeit von 30-40 Tagen wird meist nur ein Junges nackt und blind geboren. Es ist winzig klein und noch wenig entwickelt. Trotzdem klettert es selbständig in den Beutel der Mutter, wo sich vier Zitzen befinden, von denen aber meist nur zwei Milch geben.
In diesem Beutel entwickelt sich nun das Junge. Wenn sich die Augen öffnen, schaut es viel heraus und verlässt den Beutel auch kurzzeitig. Die "Beutelzeit" junger Kängurus ist sehr lang, bei größeren Arten länger als bei kleinen. Nur ein Wurf im Jahr.
Kängurus bewohnen hauptsächlich offene Landschaften, einige Arten kommen aber auch im Wald und in felsigem Gelände vor. Manche sind gute Kletterer.