Die Afrikaner jagten ihn, die Asiaten zähmten ihn

Der Indische (oder Asiatische) Elefant kommt in Vorder- und Hinterindien vor, in Sri Lanka und auf einigen Sundainseln. Er hat in Asien seit jeher eine ganz andere Bedeutung gehabt als in Afrika.

Afrikanischer Elefant
Oben und unten rechts: Zwei Afrikanische Elefanten. Seine typische Silhouette bekommt das Tier durch den Rüssel. Der ist ein ganz eigentümliches Organ, das sich im Lauf der Zeit durch Verlängerung der Nase entwickelte. Er hilft dem großen und schweren Elefanten, im Stehen mühelos aus vertieften Wasserlöchern zu trinken; er nützt ihm beim Abrupfen von Blättern und Schlingpflanzen (die sechs Meter überm Boden wachsen können); er ist eine gefährliche, oft tödliche Schlagwaffe. Und bei der Arbeit ist er unentbehrlich.
Afrikanischer Elefant

Die Afrikaner jagten ihn: er lieferte Fleisch (ein Sechs-Tonnen-Koloss) und Elfenbein. Die Asiaten zähmten ihn; sie machten sich seine Kraft, Geschicklichkeit und Intelligenz zunutze. Es ist nicht der Afrikanische Elefant, den man "dumm" schelten muss . . .

Hannibal setzte - vor mehr als zweitausend Jahren - Kriegselefanten ein. Er ging im zweiten Punischen Krieg mit 37 "Jumbos" über die Pyrenäen und Alpen. Und es waren keine Indischen, sondern Afrikanische Elefanten - aus dem Norden, wo sie mittlerweile längst ausgestorben sind, seinerzeit aber von den Einheimischen abgerichtet wurden.

Elefant

Asiaten haben eine jahrtausendealte Erfahrung im Domestizieren von Wildtieren. So gab es nach dem Aussterben der nordafrikanischen Elefanten nur noch die Indischen als "Nutztiere", die Afrikanischen galten als dumm - zu dumm, um sie zu zähmen. Bloß weil die Menschen so dumm waren, es nicht zu probieren. So einfach ist das. (Carl Hagenbeck zähmte dann als erster Afrikanische Elefanten. Später unterhielten die Belgier im Kongo zwei Arbeitselefanten-Stationen - mit indischen Mahouts (Elefantenführer in Indien).