Drei Enten sind die ideale Zahl
Immerhin - einen Umzug haben unsere ersten Enten noch erlebt. Zu diesem Zweck hatte ich sie kurzerhand ins Auto gesteckt und zu dem neuen, etwa zehn Kilometer entfernten Domizil befördert. Da ich im Ententransport noch keine Praxis hatte, rief ich unterwegs nach hinten in den Laderaum: "Piepermänner, was macht Ihr?"
Kurze Stille. Aber dann kam die beruhigende Antwort "Ba-ba. Ba-ba-ba-ba." Auf deutsch: keine Sorge, Chef. Es geht uns gut.
Ich fragte während der Fahrt noch zweimal. Stets meldeten sie sich und kamen somit gut an. Ich möchte wetten, sie glaubten, dass wir nur umgezogen wären, um ihnen mehr Auslauf, mehr Zerstreuungen und neue Tiergesellschaft zu bieten.
Nach meinen Erfahrungen mit Enten frage ich mich manchmal, warum dort, wo Kinder stürmisch nach der Gesellschaft von liebenswerten Tieren verlangen, jedoch Hund, Pony oder Esel aus diesem oder jenem Grund nicht in Frage kommen, nicht an Enten gedacht wird. Nicht nur eine - drei sollten es schon sein. Enten sind gesellig, und ein Erpel ist für die Liebe unentbehrlich. Drei sind eine Art Idealmaß: leicht überschaubar, ohne viele Kosten zu ernähren, auch in einem kleinen Ställchen über den Winter zu bringen und selbst mit kleineren Grasflächen und einem Mini-Wasserbecken zufrieden. Possierlich und rasch zutraulich sind sie. Sie lassen sich streicheln, füttern, verwöhnen. Kinder haben nichts von ihnen zu fürchten.
Darüber hinaus machen sich die Entendamen durch ihre Eierproduktion auch in der Küche angenehm bemerkbar. Freilich -Enteneier dürfen weder roh gegessen noch als Frühstücksei serviert werden. Aber zum Kochen oder Kuchenbacken geben sie eine Menge her. Dabei können Sie mit vielen Dutzend Eiern rechnen, wenn Ihre Ente mit reichlich einem Jahr zu legen beginnt. Mit dem Ausbrüten ihrer Eier haben die meisten Enten - und ganz besonders jene, die ihrerseits aus dem Brutkasten stammen - nichts im Sinn. Wer sich alljährlich das Vergnügen kleiner Enten leisten und damit der Tätigkeit des Erpels Ehre angedeihen lassen will, sollte schon eine kleine sogenannte Kunst-Glucke für elektrisches Ausbrüten anschaffen.
Was fressen Enten? Jedes Futtermittelgeschäft verkauft Entenfutter. Aber das ist meistens nicht geeignet. Denn es dient zur Mast und soll die Enten binnen - exakt - acht Wochen auf zwei Kilo bringen, um sie schlachtreif zu machen. Wenn dieser Termin verpasst wird, kommt die Ente nämlich in die erste Mauser.
Aber Sie wollen ja - hoffentlich - Enten nicht der Rentabilität wegen halten, sondern zum Vergnügen. In diesem Fall füttern Sie viel Grünes, Salatblätter, Brotreste, beim Graben zu Tage geförderte Regenwürmer, gefundene Schnecken und - vielleicht - auch Haferkörner, Haferflocken, Mais. Nur: achten Sie darauf, dass Ihre Enten die schlanke Linie behalten! Sie sind unglaublich gefräßig. Natürlich sollten die Enten auch immer genug Wasser haben, zum Trinken und zum Baden. Ein kleines Schwimmbecken ist der Traum jeder Ente.