Gelbkopfgeier in den Wäldern Südamerikas
Auseinandersetzungen gab es auch unter den Rabengeiern. Hier scheint die Rangfolge in der Freßordnung ähnlich geregelt zu sein wie beispielsweise beim Gänsegeier.
Also kennen auch die Neuweltgeier Rangordnungen am Futterplatz, bei denen - vermutlich durch Hunger gesteuert Ausdrucksbewegungen und andere Verhaltensweisen eine wichtige Rolle spielen.
Gelbkopf- und Großer Gelbkopfgeier sind Waldbewohner, die im tropischen Südamerika zu Hause sind, wobei die Verbreitung der letztgenannten Art nur lückenhaft bekannt ist. Beide ähneln sehr dem Truthahngeier, haben aber gelbliche statt rote Köpfe. Auch ist ihr Gefieder schwärzer. Wie ihr rotköpfiger Vetter, der übrigens von Südkanada bis Feuerland verbreitet ist, verfügen sie über einen gut ausgeprägten Geruchsinn. Alle drei suchen häufig einzeln nach Nahrung und nehmen auch kleinste Kadaver wie totgefahrene Leguane oder Schlangen an.
Bei ihren Brutplätzen sind Neuweltgeier wenig wählerisch. Die beiden Kondore nisten hauptsächlich in Felsnischen und Höhlen in hohen Wänden, die übrigen Arten zum Teil in Fels- und Baumhöhlen, aber manchmal auch unter einem Busch und an anderen Stellen auf dem Erdboden. Nester bauen sie nicht; die Eier liegen direkt auf der bereits vorhandenen Unterlage.
Wenn wir auch noch relativ wenig über das Verhalten der Neuweltgeier wissen, so kann man doch sagen, dass es sich um eine äußerst interessante Vogelgruppe handelt. Auch dann, wenn wir ihre Ernährungsweise nicht so besonders appetitlich finden.