Tippelbrüder
Weil ihre Flügel nur als Balancierstangen taugen, nicht aber zum Fliegen, sind sie auf ihre Beine angewiesen. Ihre Wanderungen sind nicht weit, aber schnell. Und bei 50 Stundenkilometern legt man auch in zehn Minuten schon eine beachtliche Strecke zurück.
Die Straußenfarmen haben viel geholfen, die Strauße zu retten. Dass steht außer Zweifel. Weil die Damen es liebten, sich mit Straußenfedern.zu schmücken, und diese Federn gut bezahlt wurden, war der afrikanische Strauß in der Mitte des 19. Jahrhunderts fast ausgerottet.
Da gelang es im Jahr 1864 zwei Farmern, Straußenküken zu zähmen. 1886 zählte man in der südafrikanischen.Kap-Provinz bereits 150 000 zahme Strauße. Die Preise, die man für die Federn zahlte, waren zwar immer noch phantastisch (ein Pfund brachte 1150 Goldmark!), aber durch das große Angebot nicht mehr so unvorstellbar hoch, dass sich die Jagd auf wilde Strauße gelohnt hätte. Das rettete diesen das Leben.
Heute sind Straußenfedern längst nicht mehr so sehr gefragt, doch ist die Straußenzucht seit d«em Ende des Zweiten Weltkriegs wieder ein recht rentables Geschäft. Das Zentrum der Zucht ist die Stadt Oudtshoorn in der Kap-Provinz, mitten in der Landschaft des sogenannten kleinen Karoo, die vom Küstengebirge und der Swartberg-Kette begrenzt wird. Die Gegend ist heiß und trocken, wie die Strauße es lieben: rund 30 000 von ihnen sind dort gegenwärtig zu Hause.