Zoologisches Stichwort
Ziegenmelker
Der Ziegenmelker oder die Nachtschwalbe (Caprimulgus europaeus) gehört zur Familie Ziegenmelker (Caprimulgidae) in der Ordnung Schwalbe (Caprimulgiforrnes).
In Europa brüten zwei Arten: der Ziegenmelker und der Rothals-Ziegenmelker (Caprimulgus ruficollis). Letzterer lebt nur auf der Iberischen Halbinsel und in Nordafrika, während der andere in Europa weit verbreitet ist. Der Ziegenmelker lebt mit Vorliebe in lichten Kiefernwäldern, auf Waldblößen und in Heidelandschaften. Er ist ein Sommervogel, der in Ost- und Südafrika überwintert.
Ziegenmelker tragen ein graubraunes Gefieder mit "Rindenmuster". Sie heben sich daher häufig kaum von der Unterlage ab, auf der sie sitzen. Das Männchen hat weiße "Abzeichen" in den Handschwingen und an den Spitzen der äußeren Schwanzfedern. Die Füße des Ziegenmelkers sind sehr kurz, die Mundöffnung ist weit gespalten.
Der Vogel sitzt tagsüber entweder auf dem Boden oder in Längsrichtung auf starken Ästen, so daß er gut getarnt ist. Dazu kommt noch, daß er die großen Augen bis auf einen Spalt schließt. Abends und nachts sieht man Ziegenmelker nicht selten auf Straßen sitzen, wo sie häufig überfahren werden.
Die auffallendste Lautäußerung des Ziegenmelkers ist der "Gesang" des Männchens, ein in der Tonhöhe wechselndes monotones Schnurren, das an das Geräusch eines Motorrollers erinnert. Bei der Balz klatscht das Männchen laut mit den Flügeln.
Auf dem Erdboden legt das Weibchen zwei graubraun gewölkte und gefleckte Eier. Ein Nest wird nicht gebaut. Überwiegend brütet das Weibchen. Es wird nur ab und zu vom Männchen abgelöst. Die Brutdauer beträgt knapp drei Wochen. Nach etwa drei weiteren Wochen sind die Jungen flugfähig. Nicht selten brüten Ziegenmelker zweimal im Jahr.
Die Nahrung dieser dämmerungs- und nachtaktiven Vögel besteht aus Insekten, besonders Nachtschmetterlingen, die sie mit weit aufgerissenem Schnabel erbeuten. Der Flug des Ziegenmelkers ist unstet, mit zahlreichen Schwenkungen und gelegentlichem "Rütteln".
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