Jäger unter Wasser
Sie hockten unbeweglich in der Sonne und trockneten in dieser für sie so charakteristischen Weise ihr Gefieder.
So unbeholfen Kormorane an Land wirken - im Wasser sind sie ausgezeichnete Schwimmer und Taucher. Sie fliegen auch durchaus nicht schlecht; ihre Flugsilhouette erinnert an ein Kreuz, weil die Vögel im Flug den Hals ausstrecken. Aber das Wasser ist ihr Element. Oft schwimmen sie mit untergetauchtem Körper, so dass nur der Hals mit dem leicht schräg aufwärts gerichteten Schnabel aus dem Wasser schaut. Wenn sie tauchen, verwenden sie - zusätzlich zu den Füßen auch ihre Flügel als Ruder, um schnell voranzukommen. Es ist erstaunlich, welch große Strecken Kormorane unter Wasser zurücklegen können!
Auf der Erde gibt es etwa 30 verschiedene Arten von Kormoranen. Fast alle tragen ein überwiegend schwarzes Gefieder mit glänzenden Partien auf den Flügeldecken und am Hals. Diese grünlichen oder purpurnen Effekte sind keine echten Farben. Die Federn sind in Wirklichkeit schwarz, haben aber eine "Schillerstruktur". In die Federzellen sind winzige Blättchen aus Melanin, eingelagert, die bei entsprechend auftreffendem Licht zu schillern beginnen. Ähnliche Schillerfarben gibt es auch im Gefieder der Elster sowie bei Kolibris und Glanzstaren.
Kormorane sind unverkennbar. Alle vier Zehen der Füße sind durch Schwimmhäute verbunden - wie bei allen Arten aus der Ordnung der Ruderfüßer, zu denen auch Pelikane, Tölpel und Schlangenhalsvögel gehören. Der Körper ist torpedoförmig gebaut, mit relativ langem Hals und weit hinten angesetzten Füßen. Der Schnabel ist ziemlich lang und kräftig. An seiner Spitze trägt er einen hakenförmig abwärtsgebogenen "Nagel". Mehrere Arten haben auffällig gefärbte Augenringe und nackte Hautpartien am Kopf. Die Augen sind häufig grünlich, bläulich oder rötlich.