Zoologisches Stichwort

Pelikane

Vögel

Pelikane sind durch ihre Gestalt unverwechselbar. Sie gehören zur Familie Pelikane (Pelecanidae) in der Ordnung Ruderfüßer (Pelecaniformes). Der Name Ruderfüßer kommt daher, weil bei sämtlichen Arten, die zu dieser Ordnung gehören, alle vier Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, so dass ein großes Ruder entsteht.

Auf der ganzen Erde gibt es sieben Pelikanarten: Rosapelikan (Pelecanus onocrotalus), Krauskopfpelikan (P. crispus), Nashornpelikan (P. erythrorhynchos), Rötelpelikan (P. rufescens), Graupelikan (P. philippensis), Brillenpelikan (P. conspicillatus) und Braunpelikan (P. occidentalis). In Europa kommen lediglich die beiden erstgenannten Arten, Rosa- und Krauskopfpelikan, vor. Sie gibt es heute nur noch sporadisch im Südosten. Über eines der Vorkommensgebiete, das Donaudelta, wird hier berichtet.

Die europäischen Pelikane werden bis 1,80 m lang und nahezu 14 kg schwer. Die Flügelspannweite beträgt etwa zweieinhalb Meter. Alle sind Bewohner größerer Gewässer. Der Braunpelikan lebt sogar an der Meeresküste.

Die beiden europäischen Arten brüten gesellig in ausgedehnten Röhrichtbeständen, wo sie große schwimmende Plattformen aus Schilf und ähnlichem errichten. Der Krauskopfpelikan baut auch Nester auf Bäumen. Das Gelege besteht aus zwei bis drei weißlichen Eiern mit dickem kreidigem Überzug. Die Brutdauer beträgt fünf bis sechs Wochen. Die Jungen schlüpfen nackt. Erst nach ein bis zwei Wochen wächst ihnen ein Daunenkleid, das beim Rosapelikan schwärzlich-braun ist. Zwölf bis fünfzehn Wochen bleiben die Jungen am Brutplatz, wo sie sich zu großen Horden auf den Plattformen zusammenscharen. Erst mit drei bis vier Jahren werden sie geschlechtsreif. Alle Pelikane ernähren sich fast ausschließlich von Fischen. Rosapelikane und einige weitere Arten fischen im Verband, wobei sie gleichzeitig die Köpfe ins Wasser tauchen. Der Braunpelikan fischt einzeln als Stoßtaucher. Die Jungen werden mit hervorgewürgten Fischen gefüttert, wobei sie vielfach mit ihren Schnäbeln in den Kehlsack der Eltern hineingreifen, um die dort befindliche Nahrung aufzunehmen.

Beide europäische Arten sind Zugvögel, die bis ins südöstliche Asien, Ägypten und Ostafrika wandern, um dort zu überwintern.