Der Waldkauz ist kein Feigling

Bisher haben wir den Waldkauz als Beispiel genommen und an diesem unproblematischen, kräftigen Nachtjäger einige Kauz-Intima gezeigt.

Nun ist aber, was den Schutz gefährdeter Kreatur angeht, der Waldkauz kein gutes Beispiel. Er kommt durch. Er kommt so gut auf Kosten anderer Vogelarten durch, sogar auf Kosten der kleineren Verwandten aus dem Eulengeschlecht, dass man in Vogelschutzkreisen davon spricht, man dürfe den Waldkauz nicht zu stark überhandnehmen lassen.

Man will ihm zwar nichts Böses, aber auch nichts Gutes tun, also keine aufgehängten Nisthöhlen und keinen Menschenschutz vor natürlichen Feinden anbieten.

Solche Feinde hat der Waldkauz (er ist in unseren Breiten nach dem Uhu die zweitstärkste Eule) ohnehin nicht. Er ist ein wehrhafter Vogel, weitaus beherzter als beispielsweise der "Feigling" Steinadler, der bei jeder Störung seinen Horst samt Jungvogel im Stich läßt. Es gehört zwar nicht hierher, soll aber in Sachen Waldkauz erzählt werden: Der große Tierfotograf Eri Hosking, der die abenteuerlichsten und schwierigsten Foto-Unternehmen (auch bei sehr wehrhaften Vögeln) bewerkstelligt hat mußte ausgerechnet bei Aufnahmen an einer Waldkauzbruthöhle, wo er durch einen Altvogel angegriffen wurde, ein Auge einbüßen.

Rauhfußkauz
Rauhfußkauz
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