Eine Handvoll Tips für Eulenpfleger

Eine Bitte an alle eulenfreundlichen Waldspaziergänger:

Wenn Sie im Frühjahr eine junge, vielleicht noch nicht restlos flugfähige Jungeule oder ein Kauzbaby mit gerade erst durchgebrochenen Schwungfedern auf dem Waldboden entdecken, so glauben Sie bitte nicht, dass diese Jungvögel etwa von ihren Eltern im Stich gelassen seien. Die Burschen verlassen ziemlich früh das "Nest" und turnen in der Gegend umher. Mit Bettellauten stehen sie stets mit ihren Eltern in Verbindung und werden auch außerhalb des Brutplatzes weitergefüttert.

Setzen Sie also den unternehmungslustigen Nestling einfach in den nächsten Baum (so hoch, dass ihn kein Hund erreichen kann); dann ist er aus der Gefahrenzone. Sind Sie aber ganz sicher, dass der Jungvögel aus dem Bereich seiner Eltern geraten ist, und wollen Sie ihn bis zum Ausfliegen weiterfüttern, so können Sie das mit magerem, rohem Fleisch, dem etwas Knochenmehl und - zur Bildung des lebensnotwendigen Gewölles auch einige Federchen oder Haare beigefügt sind, versuchen. Die Technik des Fütterns (Schnabelborsten berühren) haben wir schon beschrieben.

Gutes Eulenfutter sind auch Eintagsküken, die man von jeder Geflügelfarm beziehen kann, oder Mäuse, die man entweder in Fallen fängt oder im Tierhandel kaufen kann. Wenn Sie sich jetzt etwa gegruselt haben, taugen Sie nicht zum Eulenpfleger. Dann geben Sie Ihren Findling lieber auf der nächsten Vogelschutzzwarte oder bei einer Pflegestation des Deutschen Bundes für Vogelschutz ab.

Steinkauz
Steinkäuze
Vögel